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    Volksbühne
    www.volksbuehne.berlin
    Rosa-Luxemburg-Platz - 
    10178 Berlin
    Telefon: 030 24065777
    SPIELPLAN & KARTEN

    KOR'SIA: Mont Ventoux

    Bewertung und Kritik zu

    MONT VENTOUX 
    von KOR'SIA
     
    Premiere: 19. Oktober 2023 (Conde Duque Contemporary Culture Center, Madrid) 
    Deutschland-Premiere: 30. August 2024 (Tanz im August) 
    Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin

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    Zum Inhalt: Auch eine Wanderung kann die Geschichte verändern: Die Besteigung des Mont Ventoux durch den Dichter Francesco Petrarca gilt als Geburtsstunde der europäischen Renaissance. Inspiriert von seinem Bericht, begibt sich das Kollektiv KOR’SIA auf die Suche nach einem neuen Menschenbild, das den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen ist. Hinter einer riesigen Glaswand, die die Bühne durchtrennt, zeichnet sich bereits eine neue Zukunft ab. Wie aber können wir sie erreichen? MONT VENTOUX ist ein virtuoses Tanz-Epos, eine Reise durch verschiedenste Örtlichkeiten, ein beharrliches Streben nach Veränderung und eine Begegnung mit bizarren Wesen.

    von & mit: Benoît Couchot, Angela Dematte, Samuel Dilkes, Emilie Leriche, Helena Olmedo, Andrew Scott, Dovydas Strimaitis, Ana Van Tendeloo, Edoardo Brovardi

    Idee & Künstlerische Leitung: Mattia Russo, Antonio de Rosa
    Choreografie: Mattia Russo, Antonio de Rosa
    Dramaturgie: Agnès López-Río
    Szenografie: Amber Vandenhoeck
    Musikkomposition: Alejandro Da Rocha, Raquel Tort Vázquez
    Kostümbild: Aitor Goikoetxea (Levi’s), Luca Guarini
    Produktionsmanagement: Gabriel Blanco, Andrea Mendez (Spectare), Paola Villegas
    Technische Leitung: Meritxell Cabanas

    3.5 von 5 Sterne
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    Mont Ventoux
    12 Tage her.
    Kritik

    ''Hoch hinaus geht es auch beim Tanzabend Mont Ventoux des spanischen Kollektivs KOR’SIA. Der in den französischen Alpen gelegene Berg Mont Ventoux (windiger Berg) wurde schon von den Kelten als heiliger Berg verehrt. Besondere Bedeutung erlangte er durch einen 1350 von Francesco Petrarca geschriebenen Brief, gerichtet an seinen Freund und ehemaligen Beichtvater Dionigi di Borgo San Sepolcro, in dem der italienische Dichter von einer Besteigung des Bergs berichtet. Die kontemplativen Seelen- und Naturbeschreibungen, die mit Reflexionen Petrarcas über sein Leben wechseln, werden als Geburtsstunde der europäischen Renaissance bezeichnet.

    Davon inspiriert „begibt sich das Kollektiv KOR’SIA auf die Suche nach einem neuen Menschenbild, das den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen ist“, wie es im Ankündigungstext heißt. Das Menschenbild verschwimmt hier erstmal recht undeutlich im Bühnennebel hinter einer Glaswand. Die Windmaschine heult, und der Electro-Sound wummert. Dazu bewegen sich die 8 noch nackten TänzerInnen sehr hektisch durcheinander. Später rückt die Wand nach hinten, und die Hektik verlagert sich in den Vordergrund. Die Truppe schreitet nun einzeln oder in Gruppen von links nach rechts oder schiebt sich im Einkaufswagen über die Bühne. Der neue Mensch als Konsum-Produkt. Recht viel klarer wird diese performative Bergbesteigung im Nebel aber nicht. Nur einmal ist auch das Bergmassiv als Videoprojektion an der Bühnenrückwand zu sehen.'' schreibt Stefan Bock am 2. September 2024 auf KULTURA-EXTRA

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    Mit Volksbühnen-Wumms, aber inhaltlich diffus
    19 Tage her.
    Kritik

    In Zeitlupe bewegen sich die Tänzerinnen und Tänzer von KOR´SIA hinter dichten Nebelschwaden im Dämmerlicht, als wollten sie das Theatertreffen-Gastspiel „Extra Life“ von Gisèle Vienne kopieren. Doch nach einigen Minuten wandelt sich „Mont Ventoux“ völlig und es wird klar, warum Tanz im August für die Festival-Abschlusspremiere die Volksbühne am Rosa Luxemburg-Platz gebucht hat.

    In keinem anderen Berliner Theater käme der Wumms der dröhnenden Bässe dieser spanischen Choreographie so gut zur Geltung. Eine Stunde lang powert sich das Ensemble aus, sprintet, zuckt, wälzt sich und zittert hinter der Glaswand, die Amber Vandenhoeck aufgebaut hat.

    KOR´SIA zeichnet das Bild einer verunsicherten Gesellschaft an einer Zeitenwende. Die im Programmheft proklamierten Bezüge zum Übergang von Mittelalter zu Renaissance und zur Wanderung des Dichters Francesco Petrarca auf den titelgebenden Mont Ventoux versinken vollständig im Nebel. Inhaltlich zu diffus und beliebig bleibt die tänzerisch sehenswerte Gastspiel-Produktion, die nach der Deutschland-Premiere im Herbst bei der Tanzplattform Rhein Main laufen wird.

    Kurz vor der Premiere veröffentlichte der Senat die Ausschreibung für die Volksbühnen-Intendanz. Interessierte können sich bis 31. Oktober für das Verfahren melden, zum 1. August 2027 soll die herausfordernde Stelle neu besetzt werden, demnächst wird eine Interims-Leitung bekanntgegeben.

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