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    Volksbühne
    www.volksbuehne.berlin
    Rosa-Luxemburg-Platz - 
    10178 Berlin
    Telefon: 030 24065777
    SPIELPLAN & KARTEN

    Mein Gott, Herr Pfarrer!

    Bewertung und Kritik zu

    MEIN GOTT, HERR PFARRER! 
    von René Pollesch
    Premiere: 3. Juni 2023 
    Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin 

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    S: Pastor Ericsson, es tut mir leid! Wenn ich mit Nykvist losziehe um das Licht zu besprechen, und alle weitere Verzweiflung an einem Filmset, bringen mich immer zu diesen religiösen Gesprächen.
    B: Meine Eltern wollten so gern, dass ich Pfarrer werde.
    S: Oh. Ich muss …
    B: Bleiben Sie!
    S: Ich freue mich auf die Arbeit. Ich weiß aber auch nicht genau, warum. Die Zeiten, in denen es mir gelang, in drei Tagen mit einem Drehbuch niederzukommen sind lange vorbei. Aber ich habe die ganze Zeit ein ergiebiges, etwas geheimnisvolles Gefühl.
    Eigentlich hätte ich große Lust, einen Traum zu erzählen, den ich heute Morgen hatte.
    B: Ich bin nicht so an Träumen interessiert.
    S: Nein, vielleicht.
    (zum Publikum) Plötzlich kam mir ein Einfall – wir hatten ja reichlich Zeit. Er schaute erst ein wenig verwundert, schwieg aber. (zu B) Kommen Sie, ich will Ihnen etwas zeigen.
    (zum Publikum) Ich war von der Straße abgegangen und hielt mich an einen kleinen Waldweg, der mir wunderbar vertraut vorkam. Das Haus schlief hinter geschlossenen Türen und heruntergelassenen Rollos.
    Während der ersten Zeit meines Lebens haben wir hier gelebt.
    B: Was für ein lächerliches altes Haus.
    S: Es ist ein Überbleibsel. Pastor, Sie sind krank, gehen Sie nach Hause!
    B: Ich gehe hinunter und springe mal schnell ins Wasser, wenn Sie nichts dagegen haben.
    S: Ich gehe ein Weilchen zu der Stelle, die ich …
    (zum Publikum) Ich merkte plötzlich, dass ich ohne Zuhörer sprach, Pastor Ericsson war schon gemächlichen Schrittes auf dem Weg zum Strand.
    Ich weiß nicht wie es kam, aber die klare Wirklichkeit des Tages glitt hinüber in Traumbilder. Ich weiß nicht einmal ob es ein Traum war oder ob es Erinnerungen waren. Ein kühler sonniger Frühlingstag. Es ist unglaublich schön. Es ist Nachhausekommen.

    Mit: Inga Busch, Benny Claessens, Christine Groß, Sophie Rois
    Und: Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin

    Text & Regie: René Pollesch
    Bühne: Hartmut Meyer
    Kostüme: Sabin Fleck
    Chorleitung: Friederike Stahmer
    Licht: Kevin Sock
    Dramaturgie: Leonie Hahn

    3.3 von 5 Sterne
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    Boulevard in Golgatha
    9 months ago
    Kritik

    ''Das mit dem "Gott, sag, warum hast du mich verlassen" treibt die Hauptfigur, eine in ihrer Schaffens- sowie personellen Krise wirkende oder gewürgt habende Regisseurin namens Karin um - dieses Bewusste zu ergründen, nimmt sie sich inmitten ihrer Selbstsuche den zufällig (wie sie) von irgendeiner Bischofskonferenz irgendwohin (nachhause oder so) zurückgekehrten und verwitweten Evangelistenpfarrer Ericsson zur Brust, auf dass der ihr zu dem sie arg umhertreibenden Bibelthema professionelle Auskunft geben soll. Die zwei erwachs'nen Töchter (hochgrandios gespielt von Inga Busch als Inga und Christine Groß als Margarete oder Magdalena oder irgend so was anderes mit M) sind außerdem vorhanden. Und das Ganze hat der Pollesch so erdacht, dass Karin sowie Ericsson, sie freilich mehr als er, sich permanent in einem Alptraum aufzuhalten gedenken, wo sie ihren jeweiligen Denk-/ Gedankenmüll aus sich heraus sondern, was insgesamt zu einem kaum zu bändigenden Lustspiel (Boulevard halt) kulminiert.

    Allein schon wegen Busch, Claessens, Groß, Rois wird/ wurde alles das zu einem absoluten Seh- und Hörvergnügen. Zudem sang der Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin ein Kyrie/ Christe eleison derart engelgleich, dass einem fast die Tränen in den Augen standen. Supernonsensstück, super verpackt (Bühne von Hartmut Meyer und Kostüme von Sabine Fleck) und super inszeniert!!!'' schreibt Andre Sokolowski am 8. Juli 2023 auf KULTURA-EXTRA

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    Kreisen um Ingmar Bergmans Filmfiguren
    10 months ago
    Kritik

    Zum besseren Verständnis der knapp 90 Minuten empfiehlt es sich, das Interview zu kennen, das Rois der SZ-Rubrik Panorama wenige Tage vor der Premiere gab: „Die fetzigen, tagesaktuellen Themen, das können gerne die anderen machen. (…) Die Themen, die sozusagen auf der Straße liegen, haben mich noch nie interessiert. Ich mochte es schon immer, mich an Projekte zu hängen, denen gerade niemand eine große Zukunft voraussagt.“ Getreu dieser Programmatik verschanzen sich Rois und ihr Co-Star Benny Claessens, der nach dem kurzfristigen Ausstieg vor der Sardanapal-Premiere wieder frisch und munter an Bord ist, im Kosmos der frühen Ingmar Bergman-Filme. Ihr verbales Ping-Pong, in das punktuell auch die Pollesch-Veteraninnen Christine Groß und Inga Busch eingebunden sind, kreist um Motive aus den Filmen „Licht im Winter“, „Herbstsonate“ oder „Wie im Spiegel“.

    Die großen Bergman-Themen Depression, Selbstzweifel, Einsamkeit und vor allem das existentielle Ringen der Hauptfigur Pastor Ericsson aus dem Film „Licht im Winter“ werden verzwergt. Ein paar Bröckchen werfen Pollesch und sein Team ihrem Publikum hin. Diverse Anspielungen gibt es z.B. auf seinen „Persona“-Film und sein Steuerverfahren in Schweden, vor dem er ans Residenztheater flüchtete. Die Promi-Schauspieler*innen werfen sich ein paar Bälle zu, das ist aber weder witzig noch anregend oder gar tiefschürfend. Aber da Rois endlich wieder auf der Bühne zu sehen ist und die Latte nach einem mäßig gelungenen Theatertreffen nicht mehr hoch liegt, werden ihre routinierte Darbietung und die gesamte Inszenierung vom Premierenpublikum freudig beklatscht.

    Nach dem langen Kreisen um den Bergman-Kosmos und theologische Fragen lässt das Quartett den Abend mit etwas Slapstick und Hoppsen auf Bürostühlen (Bühne: Hartmut Meyer), auch der Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin hat unter dem Tschador und zur Gitarrenbegleitung von Fabian Haag noch ein paar Auftritte. Das „Kyrie“ singen die Mädchen wirklich schön, wenigstens das muss man dem ansonsten enttäuschenden Abend attestieren.

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    Trotz Erlösung wirkt keiner erlöst
    10 months ago
    Kritik

    ''Von der Frage nach Erlösung, nach der Einsamkeit Jesu, geht es zur Hoffnungslosigkeit des Menschen an sich: "Aber Pastor Ericsson, wenn es sowas wie Erlösung gibt – warum sieht dann da draußen niemand erlöst aus? Aber es ist ein interessanter Gedanke: Die Hoffnungslosigkeit löst sich nicht auf, sondern du akzeptierst sie als dein Leben. Und damit wird sie etwas Lebendiges."

    Sophie Rois' Figur, die hier mit dem Pastor an der Rampe sitzt, stellt sich als Karin Bergman vor. Und spätestens hier fällt für viele der Groschen: René Pollesch arbeitet sich an diesem Abend nicht nur am christlichen Glauben ab, sondern zu größeren Teilen am Leben und Werk von Ingmar Bergman. Der Film- und Theaterregisseur ist bekanntlich in einer furchtbar strengen, protestantischen Pfarrersfamilie aufgewachsen, Karin war der Name seiner Mutter. Und Pastor Ericsson heißt der Protagonist im zweiten Teil von Bergmans Glaubenstrilogie "Licht im Winter" aus dem Jahr 1962.'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur

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