Regie: Sebastian Klink Premiere: 12. April 2017 Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, denn mein Gott ist immer bei mir, sein Stecken tröstet mich, seine Keule beruhigt mich. Sein Stern, fünfzackig, rot, leuchtet mir heim. Und ich trinke unverzüglich. Und was, was ist das Schönste auf der Welt?
Mit: Patrick Güldenberg, Alexander Scheer, Christian Schneeweiß, Jeanette Spassova und Daniel Zillmann Musik: NOVYI MIROVOI PORJADOK formerly known as THE NEW WORLD ORDER, Kriton Klingler, Conner Rapp, Mathias Brendel
Regie: Sebastian Klink Raum: Bert Neumann Bühne: Gregor Sturm Kostüme: Gregor Sturm Licht: Hans-Hermann Schulze Videokonzeption: Konstantin Hapke, Nicolas Keil Kamera: Simon Baumann Musikalische Leitung: Kriton Klingler Ton: Christopher von Nathusius
''Im Duett mit Christian Schneeweiß rührt Scheer im Stil einer Werbekanalsendung einen höllischen Cocktail aus Shiguli-Bier, Anti-Schuppenmittel, Bremsflüssigkeit, Wasch- und Fußpilzpulver an. Auch wird die Wirkung des politischen Theaters auf die Schippe genommen. Ob nun Erhalt des gesunder Menschenverstands oder der Verlust des Gedächtnisses. Jeder aufrechte Russe trinkt, ist die große Erkenntnis des Abends. Eros und Libido bleiben da trotz Jeanette Spassova als bezaubernde Heilige und geheimnisvolle Sphinx zwangsläufig auf der Strecke. Bei aller Herumblödelei neutralisiert sich der höhere Weltanspruch („Drunter machen wir es nicht.“), den Jerofejew auch im Blick hatte, zusehends gegen Null. Wer hier mehr erwartet hat, ist allerdings wohl auch in der falschen Veranstaltung gelandet. Einige verlassen die Volksbühne vorzeitig oder holen sich Nachschub aus der Bar im Sternfoyer, wo es Bier und Wein aus Plastikbechern gibt, was zum Genuss des gegen ein satt dröhnendes Livekonzert tendierenden Abends auch dringend empfohlen wird.'' schreibt Stefan Bock am 15. April 2017 auf KULTURA-EXTRA
''Theatralischer Mehrwert der Bühnenfassung dieser poetischen Abrechnung mit dem verkorksten Leben in einer Diktatur: gleich Null. Wer den Roman und seinen Autor kennt, kann nur entsetzt den Kopf schütteln.'' schreibt Frank Dietschreit auf kulturradio.de