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Volksbühne
www.volksbuehne.berlin
Rosa-Luxemburg-Platz - 
10178 Berlin
Telefon: 030 24065777
SPIELPLAN & KARTEN

Jessica - An Incarnation

Bewertung und Kritik zu

JESSICA - AN INCARNATION 
von Susanne Kennedy und Markus Selg
Premiere: 24. Februar 2022 
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin 

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Zum Inhalt: JESSICA könnte die Wiedergängerin einer Jesusfigur sein, gestorben, wieder lebendig geworden – auferstanden. Diese Art Nahtoderfahrung macht sie zur Begründerin der Firma ANAMNESIS, die es dank neuer Technologie erlaubt, auf das eigene Leben wie auf einen Film zurückzublicken: so, wie Nahtoderlebnisse von einigen im Nachhinein beschrieben werden. Um JESSICA herum versammelt sich eine Gemeinschaft an Jünger:innen, die ihr und dieser Technologie, auf der Suche nach Erlösung, Glauben schenken wollen. Innerhalb dieser Gruppe gibt sich eine Vielzahl an Stimmen und Haltungen zu erkennen, die eine Figur wie JESSICA auch in unserer Gesellschaft hervorrufen könnte.

Mit: Suzan Boogaerdt, Charlotte Brandhorst, Max Krause, Adam Muhabbek, Emma Petzet, Benjamin Radjaipour, Sylvana Seddig, Bianca van der Schoot

Konzept: Susanne Kennedy, Markus Selg
Regie und Text: Susanne Kennedy
Bühne: Markus Selg
Sounddesign und Montage: Richard Janssen
Video: Markus Selg, Rodrik Biersteker
Kostüme: Andra Dumitrascu
Licht: Kevin Sock, Johannes Zotz
Dramaturgie: Johanna Höhmann

2.0 von 5 Sterne
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Digitaler Bilderrausch und esoterischer Zitate-Mix
2 Jahre her.
Kritik
''Es gibt Weihrauch aus der E-Zigarette. In pseudoreligiösen Riten bedient sich Jessica aus dem Evangelium des Neuen Testaments. Es gibt auch eine rituelle Fußwaschung und ein letztes Abendmahl. Zur Kreuzigung kommt es nicht, aber zur schon in der Bibel erwähnten Auferstehung, der an einer Krankheit verstorbenen Jessica. Bianca van der Schoot (Stimme: Kate Strong) läuft als Interviewerin über den Set und befragt die Jünger, die mit langen blonden Haaren und in zerschnittenen Jeanshosen über ihre Erlebnisse berichten, zum Verschwinden Jessicas. Dabei werden Zweifel gestreut und das Ganze als mögliche Propaganda bezeichnet. Ironisch sind auch alle Versprecher der in Englisch vorproduzierten Texte, die über Voiceover eingespielt werden, dringeblieben. Ob diese oder jene Szene wirklich notwendig ist, wird ebenfalls in Frage gestellt. Ist das Kritik am herkömmlichen Illusionstheater, wie sie auch Volksbühnen-Intendant René Pollesch in seinen Stücken betreibt, oder die Vorführung der digitalen Scheinwelt des Internets als Transporteur von Verschwörungsmythen und Populismus? Schlagworte wie Silicon Valley oder der Name des US-amerikanischen Finanzinvestors Peter Thiel fallen da. Diskursiv vertieft wird das in den Langeweile verbreitenden Szenen auf der als Wüste wie in einem Computerspiel gestalteten Drehbühne aber nicht. Irgendwann knockt die streikende Technik die digitale Video- und Audio-Performance einfach aus. Minutenlang ist es dunkel auf der Bühne, bis die Computer wieder hochgefahren sind. Finale Gebete und ein farbiger digitaler Bilderrausch täuschen nicht über die statische inhaltslose Leere dieser Art von digitaler Kunstanstrengung, die sich damit nicht nur technisch gesehen selbst den Stecker zieht.'' schreibt Stefan Bock am 1. März 2022 auf KULTURA-EXTRA
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Kennedys Theater fehlt es an Fallhöhe und Reibungsfläche
2 Jahre her.
Kritik
''Seitdem Kennedy ihre "Stücke" selbst "schreibt", fehlt ihrem Theater die Fallhöhe und die Reibungsfläche. Intellektuell sind diese zusammengeklebten Internet-Funde eine Zumutung und ihre Faszination für Posthumanismus, Esoterik und pseudotherapeutische Selbstbespiegelung ist kaum noch nachvollziehbar. Für die Beobachterin ist dagegen faszinierend, wie geschmeidig sich Kennedys Arbeiten in die unterschiedlichsten Theater-Ausrichtungen einfügen. Dass eine Regisseurin sowohl für den Kurator Chris Dercon als en vogue gilt, der Kennedy damals an die Volksbühne geholt hat, als auch für sein Counterpart René Pollesch, der heute die Volksbühne leitet, klingt wie pure Ironie. Zuletzt geht an diesem Abend die digitale Sonne auf und Jessica schwebt mitsamt Altar gen Himmel. Dazu erklingt ausgerechnet Bob Dylans kryptische, zweiteilige Ratlosigkeitshymne, die noch immer auf Entschlüsselung wartet: "All the tired horses in the sun, how am I supposed to get any riding done?" Was das alles zu bedeuten hat? Vermutlich: nichts. Jedenfalls: Halleluja!'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur
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