Bewertung und Kritik zu
METAMORPHOSEN [OVERCOMING MANKIND]
nach Ovid & Kompliz*innen
Regie: Claudia Bauer
Premiere: 12. Februar 2021 (Online)
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Zum Inhalt: Ist die Menschheit noch zu retten? Katastrophenszenarien aus dem Genre des Science-Fiction sind zu unserer verstörenden Realität geworden: Klimakatastrophen, der Raubbau an der Natur, eine irreversible Zerstörung ökologischer Lebensgrundlagen sowie die Gefahr einer Vernichtung der Spezies Mensch durch tödliche Virusinfektionen. Längst leben wir in den Ruinen des Anthropozäns. Aber muss die Spezies Mensch deshalb am Ende ihrer Tage stehen? „Alles wandelt sich, nichts vergeht“ in Ovids wundergesättigtem Mythensampler über römische Gött*innen, Held*innen und Nymphen, die in gewandelter Gestalt unterschiedliche Identitätsentwürfe erproben. In gut 250 Verwandlungsgeschichten, die Ovid vor etwa 2000 Jahren im Rückgriff auf die griechische Mythologie zu einem poetischen Meisterwerk verbunden hat, entwickelt er einen Geschichtskosmos über das Menschsein in seiner Entfaltung vom Goldenen Zeitalter bis zum Abgesang auf das Menschengeschlecht. Wie lässt sich auf den gedanklichen Spuren Ovids Zukunft anders als dystopisch denken? So finster der Weltzustand auch ist, eines ist klar: Das Ende des Anthropozäns muss nicht das Ende der Welt bedeuten.
Mit: Malick Bauer, Katja Gaudard, Amal Keller, Mathis Reinhardt, Emma Rönnebeck, Teresa Schergaut, Hubert Wild sowie den Musikern Valentin Butt, Andrew Krell, Andrej Ugoljew
Regie: Claudia Bauer
Bühne: Andreas Auerbach
Kostüme: Patricia Talacko
Musikalische Leitung: Hubert Wild
Video: Jan Isaak Voges
Sounddesign: Alexandra Holtsch
Dramaturgie: Daniel Richter, Elif Sözer