DISKURS ÜBER DIE SERIE UND REFLEXIONSBUDE (ES BEGINNT ERST BEI DREI), DIE DAS QUALIFIZIERT VERARSCHT WERDEN GREAT AGAIN GEMACHT HAT ETC. KURZ: VOLKSBÜHNEN-DISKURS. TEIL 1: ICH SPRECHE ZU DEN WÄNDEN - TEIL 2: ES BEGINNT ERST BEI DREI von René Pollesch
Es ist unglaublich schwierig, dafür zu sorgen, dass gesprochen werden kann. Aber es ist nun mal notwendig. Es ist wie bei einer Katze, die sich ihren Platz bereiten muss, die ganzen Rituale, um ihr Territorium abzustecken. Das Faszinierende am Tier ist doch... was ein Tier ausmacht, ist, dass es ein Territorium besitzt. Die Gründung eines Territoriums ist beinahe die Geburt der Kunst: Durch das Markieren eines Territoriums, was nicht nur eine Sache der Säuberung und des Setzens von urinalen Marken ist, sondern eben auch die einer Reihe von Gesten - Stehen und Sitzen eines Tieres.
Mit: Milan Peschel, Trystan Pütter und Martin Wuttke
Text und Regie: René Pollesch Raum: Bert Neumann Bühne: Barbara Steiner Kostüme: Tabea Braun Licht: Frank Novak Kamera: Ute Schall Video: Konstantin Hapke, Nicolas Keil Ton: Christopher von Nathusius, William Minke Dramaturgie: Anna Heesen
Spieldauer: 1 Stunde 20 Minuten & 1 Stunde
Meinung der Presse zu „Diskurs über die Serie und Reflexionsbude ...“ - Volksbühne
Der insgesamt dreistündige, durch eine längere Pause unterbrochene Doppelabend beginnt im Breitwand-Kino-Format: die drei lassen sich zu bombastischen Hollywood-Klängen von einem Kran abseilen und finden sich vor einer Holzwand wieder. Sie beginnen wild durcheinander zu reden, spielen auf diverse amerikanische Filme an. (...) Zu Walzer-Seligkeits-Klängen zappeln Peschel, Pütter und Wuttke eine Persiflage auf das moderne Tanztheater auf die Volksbühnen-Bretter. Mit dem Holzhammer kommt die Botschaft an: Chris Dercon steht vor der Tür. Nächstes Jahr werdet ihr auf unsere Clownerien verzichten müssen und nur noch internationale Tanz-Performance-Kollektive sehen. Weiterlesen
''Der magischen Zahl drei stehen hier die drei altgedienten Volksbühnen-Schauspieler Milan Peschel, Trystan Pütter und Martin Wuttke in roten Flanell-Unterwäsche-Bodies und großen Cowboyhüten als Dreieinigkeit der Peinlichkeit gegenüber. (...) Daraus machen sie dann allerdings das Beste, was seit langem an Komik und Diskurs-(Un)Sinn bei René Pollesch zu sehen und zu hören war.'' schreibt Stefan Bock am 30. Oktober 2016 auf KULTURA-EXTRA
''Man lernt hier: ein doppelter Pollesch ist nicht unbedingt doppelt gelungen. Für nächsten Juni, kurz vor Toresschluss, wird sogar noch ein dritter Teil angekündigt oder angedroht. Da hat der Meister ja Zeit, sich was auszudenken. Ein Teil seines Publikums wird ohnehin glauben, man kann nie genug davon haben. Es dürfte aber auch Leute geben, die sich mal was anderes wünschen.'' schreibt Peter-Hans Göpfert auf kulturradio.de