Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist, sagt der Volksmund, und vielleicht ist das wahr. Nach „der die mann“ und „Apokalypse“ wird Herbert Fritsch seine letzte Arbeit an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz zeigen. Der Künstler Herbert Fritsch, der als Schauspieler, Regisseur und Bühnenbildner die Intendanz von Frank Castorf kontinuierlich begleitet hat, verneigt sich ein letztes Mal mit „PFUSCH“ und zeigt gleichermaßen neue künstlerische Wege auf. Wie Fritsch selbst sagt, entziehe der Zusammenbruch des konventionellen deutschen Pfuschs einer von ihm abgelehnten Geisteshaltung endlich den wirtschaftlichen Boden. Dadurch habe der neue Pfusch die Chance, lebendig zu werden. Fritsch erhebt den Anspruch, den neuen deutschen Spiel-Pfusch und Kunst-Pfusch zu schaffen.
Mit: Florian Anderer, Jan Bluthardt, Werner Eng, Ingo Günther, Wolfram Koch, Annika Meier, Ruth Rosenfeld, Carol Schuler, Varia Sjöström, Stefan Staudinger, Komi Mizrajim Togbonou, Axel Wandtke und Hubert Wild
Regie und Bühne: Herbert Fritsch Kostüme: Victoria Behr Licht: Torsten König Musik: Ingo Günther Ton: Jörg Wilkendorf Dramaturgie: Sabrina Zwach
13 Schauspieler - ein Omen? - spielen. Ein Abend über das Mißlingen, trotz größten Bemühens. Ein hochorganisierter Abend in dem doch jeder einzelne Darstelller ganz frei scheint. Das ist wahrhaft ein seltenes Glück. Einer ist cool, ein anderer überangestrengt, eine verliert nie den Spaß, einer anderen gelingt dies nicht. Sie sind sehr verschieden, aber gemeinsam an einer Sache interessiert: es so großartig wie möglich zu machen und daran zu scheitern, wenn nötig.
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Umwerfend „Schön!“ ist dieser „Pfusch“-Abend nicht. Herbert Fritsch und sein Ensemble bieten eine nette Spielerei, die sich selbst genug und an einigen Stellen zu sehr in die Länge gezogen ist. Es ist schon hübsch, Wolfram Koch und seinen Mitstreitern dabeizuzusehen, wie sie ihr schwarzes Abwasserrohr über die Bühne rollen, auf ihr herumturnen und fast wortlos Grimassen schneiden. (...) Der Abend eignet sich gut als launiges, bereits ausverkauftes Silvester-Programm, hebt aber nicht richtig ab, sondern kommt über Variationen seiner Grundmotive nicht hinaus. Weiterlesen
''Minimalistische Ha-Ha-Arien, Rhönradfahren in der Röhre und Trampolinspringen im Pool, Fritsch lässt keinen Spaß aus, den er nicht schon mal gemacht hätte. Der Meister des perfekt inszenierten Pfuschs bleibt sich erwartbar treu und doch selbst noch in dieser Redundanz einzigartig.'' schreibt Stefan Bock am 27. November 2016 auf KULTURA-EXTRA