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Volksbühne
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Rosa-Luxemburg-Platz - 
10178 Berlin
Telefon: 030 24065777
SPIELPLAN & KARTEN

Benvolio + Mercutio

Bewertung und Kritik zu

BENVOLIO + MERCUTIO
nach William Shakespeares Romeo und Julia
Regie: Zelal Yesilyurt 
Premiere: 7. Februar 2019 
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin 

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Zum Inhalt: B & M sind zwei junge schöne Männer, die sich sehr gerne haben. Die Welt haben sie zwar längst vergessen, gelegentlich werden sie in die nun schon pervers langanhaltende Blutfehde zwischen den Montecchis und Cappallettis mit reingezogen. Wenn der Himmel über deinem Himmel einzustürzen droht, ist der einzige Zufluchtsort dein Baby. Denn Menschen können auch Orte sein, findet Benvolio. 
Ich bin eine Slut und Sluts machen slutty Sachen, aber ich liebe Dich, no Homo. Du bist der schönste Mann der Welt, sagt M und weint vor Rührung. Seine Tränen laufen an Benvolios Händen runter, dann an seinen Armen herunter und schließlich in seine Achselhöhle. 
B & M küssen sich, mit offenen Augen. Sie drücken sich, mit offenen Augen. Als sie einander in der würgegriffigen Umarmung über die Schultern gucken, kriegen sie trotzdem Angst. Denn beide werden von kleinen Flöckchen abbröckelnden Himmels bedeckt, welcher schmilzt und durch die Haut tief in sie hineinsickert. Bald stehen sie knietief im schlammigem Himmel.

Mit: Leander Dörr, Ben Engelgeer, Elias Geißler, Emil Heusinger, Luis Huayna, Annh Kiet Le, Luis Krummenacher, Finn Michelis, Pepe Röpnack, Caspar Unterweger, Julian Winterstein

Text und Regie: Zelal Yesilyurt
Bühne: Fanni Rau
Maske und Kostüm: Selma Schulte-Frohlinde, Zelal Yesilyurt
Dramaturgie: Charlotte Brandhorst
Live-Kamera: Esther Roth
Video-Schnitt: Isi Thiele
Technische Leitung: Leander Hagen
P14-Leitung: Vanessa Unzalu Troya

3.0 von 5 Sterne
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Queere Shakespeare-Übermalung
5 Jahre her.
Kritik
Ganz wie zu Shakespeares Zeiten werden hier alle Rollen von Männern gespielt, nur Isi Thiele schmuggelt sich mit ihrer Volksbühnen-typischen Live-Kamera hin und wieder dazwischen. Dafür besetzen Frauen alle Positionen hinter der Bühne:  Charlotte Brandhorst ist die Dramaturgin, Fanni Rau verantwortet das Bühnenbild, Zelal Yesiyurt, die selbst aus der „P14“-Gruppe hervorging, führt Regie, kümmerte sich um die Maske und entwarf mit Selma Schulte-Frohlinde die Kostüme, die phantasievoll mit Geschlechter-Stereotypen spielen. Luis Huayana spielt den Romeo mit Drei-Tage-Bart-Flaum und breitem Kreuz im rückenfreien, weißen Marilyn Monroe-Abendkleid. Dieser Romeo liebt natürlich nicht ganz konventionell seine Julia, sondern einen Giulio (Anh Kiet Le). In der Shakespeare-Übermalung der experimentierfreudigen „P14“-Truppe im 3. Stock der Volksbühne ist das berühmteste Paar der Literaturgeschichte aber nur ein Nebenstrang. Im Zentrum steht die unglückliche Liebe von Benvolio (Milan Herms) und Mercutio (Ben Engelgeer), die zueinander finden und sich doch verlieren. In der Shakespeare-Forschung wird seit längerem diskutiert, ob es sich bei diesen beiden Nebenfiguren nicht um ein schwules Paar handelt. Im Stil eines antiken Chors mischen sich Eros (Emil Heusinger), Agape (Julian Winterstein), Ludus (Luis Krummenacher) und Pragma (Pepe Röpnack) kommentierend in die Handlung ein. Der Tonfall des 100 Minuten kurzen Abends schwankt zwischen jugendlicher Alltagssprache und philosophisch angehauchtem Pollesch-Light. Die Grundidee, den Shakespeare-Klassiker mit einer queeren Lesart von sehr jungen Spielern auf die Bühne zu bringen, sorgt für einen unterhaltsamen Abend mit nur wenigen Längen in der zweiten Hälfte. Weiterlesen
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1 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik

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