Bewertung und Kritik zu
SERVICE / NO SERVICE
von René Pollesch
Regie: René Pollesch
Premiere: 3. Dezember 2015 (Uraufführung)
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Dass wir mit der Welt in irgendeiner Verbindung stehen, trifft einfach nicht den Nerv der Zeit. Nein. Und natürlich ist es provozierend zu sagen, das ist nicht mehr zeitgemäß, und dass wir unser Einzelschicksal gar nicht mehr mit dem der ganzen Welt verknüpfen können. Es gibt keine Hoffnung. Ich bin da ganz optimistisch. Früher, wenn ich über den Tod nachgedacht habe, dachte ich immer, „wie schade, so vieles Interessantes werde ich nicht sehen können, das nach mir kommt.“ Aber dann geht man in eine Buchhandlung und die Verkäufer dort wissen nicht, was verkauft wird, nicht einmal was drin steht. Und der Mann, der einem im Kino diese Karte verkauft, weiß nicht, was für ein Film läuft. Und dann macht sich eine große Ruhe breit. Wie wenn einem ein unglaublich toller Witz einfällt, aber man liegt auf der Couch und der Kugelschreiber liegt zehn Meter weit von einem weg. Es fällt einem gar nicht schwer, sich zu überreden, dass er nicht so witzig ist, dass etwas nicht so schön ist, oder etwas so wichtig, um es nicht gleich wieder zu vergessen.
Mit: Kathrin Angerer, Franz Beil, Maximilian Brauer und Daniel Zillmann
Chor: Walid Al-Atiyat, Jakob D'Aprile, Jens Bluemlein, Jonathan Hamann, Max Heesen, Sten Jackolis, Fynn Jedrysek,Jan Koslowski, Luis August Krawen, Max Martens, Paul Rohlfs, Lucien Strauch, David Thibaut, Christopher Wasmuth,Friedrich Weißbach, Daniel Wittkopp
Text und Regie: René Pollesch
Bühne: Bert Neumann
Kostüme: Bert Neumann
Licht: Lothar Baumgarte
Ton: Tobias Gringel, William Minke, Christopher von Nathusius
Video: Mathias Klütz
Chorleitung: Christine Groß
Soufflage: Katharina Popov
Dramaturgie: Anna Heesen
Spieldauer: 1 Stunde 30 Minuten
Meinung der Presse zu „Service / No service“ - Volksbühne
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