Bewertung und Kritik zu
DIE SECHS BRANDENBURGISCHEN KONZERTE
Anne Teresa De Keersmaeker
Choreografie: Anne Teresa De Keersmaeker
Premiere: 12. September 2018
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Zum Inhalt: Während eines New-York-Aufenthalts in den 1980er Jahren probte Anne Teresa De Keersmaeker erstmalig ihre gefeierte Violin Phase zur Musik von Steve Reich. In ihrem Studio lief neben der Musik von Reich nur eine Aufnahme der Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach. Fünfunddreißig Jahre später setzt De Keersmaeker die Arbeit mit diesem Stück fort. Sie sagt: „Bachs Musik ist wie kaum eine andere durchdrungen von Bewegung und Tanz. Er wusste die größtmögliche Abstraktion mit einer konkreten, körperlichen und später auch transzendentalen Dimension zu verquicken.“
In den sechs Concerti grossi der Brandenburgischen Konzerte setzt Bach die Instrumente des Barockorchesters in unterschiedlichen, oft tollkühnen Konstellationen ein. Vor diesem Hintergrund lässt De Keersmaeker sechzehn Tänzer*innen auftreten, die jeweils aus verschiedenen Rosas-Generationen hervorgegangen sind. Nach der Premiere von Mitten wir im Leben sind / Bach6Cellosuiten nähert sich De Keersmaeker, ähnlich wie in ihrem Stück Vortex Temporum (2013), der Musik Bachs an. Sie tut dies, als handele es sich um eine Ready-Made-Partitur für ein Tanzstück, das Bachs polyphoner Meisterschaft eine konkrete Form gibt.
Die Konzerte werden live von dem Barockensemble B’Rock gespielt. Die Violinistin Amandine Beyer, mit der De Keersmaeker bereits für Partita 2 zusammenarbeitete, übernimmt die Leitung des Orchesters.
Tänzer*innen: Boštjan Antončič, Carlos Garbin, Frank Gizycki, Marie Goudot, Robin Haghi, Cynthia Loemij, Mark Lorimer, Michaël Pomero, Jason Respilieux, Igor Shyshko, Luka Švajda, Jakub Truszkowski, Thomas Vantuycom, Samantha van Wissen, Sandy Williams, Sue Yeon Youn
Musiker*innen: Bart Aerbeydt, Benny Aghassi, Frédéric Baldassare, Julien Barre, Amandine Beyer, Manuela Bucher, Bart Coen, Mark De Merlier, Tom Devaere, Manuel Granatiero, Luc Gysbregts, Fruszi Hara, Jivka Kaltcheva, Andreas Küppers, Jon Olaberria, Marta Páramo, Rebecca Rosen, Antoine Torunczyk, Stefaan Verdegem, David Wish
Choreografie: Anne Teresa De Keersmaeker
Musikalische Leitung: Amandine Beyer
Bühne und Licht: Jan Versweyveld
Kostüme: An D‘Huys
Dramaturgie: Jan Vandenhouwe