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    The Who And The What

    Bewertung und Kritik zu

    THE WHO AND THE WHAT
    von Ayad Akhtar
    Regie: Bettina Rehm
    Premiere: 8. Februar 2018
    Vaganten Bühne Berlin

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    Zum Inhalt: Zarina, eine junge Frau aus einer pakistanisch-amerikanischen Einwandererfamilie, schreibt an einem Buch über den Propheten. Sie geht darin der Frage nach, wie war er als Mensch, welche Leidenschaften trieben ihn um, und was für ein Bild hat sich der Islam von ihm gemacht. Das Thema ist konfliktträchtig, auch für die fiktive Schriftstellerin in Ayad Akhtars neuem Stück.
    Afzal, ihr Vater und ein strenggläubiger Muslim, hat es in Amerika zu etwas gebracht, ihm gehören ein Drittel der Taxis der Stadt. Seine Frau ist gestorben, so gilt seine ganze Fürsorge seinen Töchtern. Er versucht sie zu verheiraten. Ohne Zarinas Wissen stellt er sogar eine Kontaktanzeige mit ihrem Profil ins Netz und prüft die möglichen Heiratskandidaten persönlich. So lernt sie Eli kennen, einen jungen Konvertiten, der eine Brücke zu schlagen vermag zwischen ihrem modernen Lebensstil und ihrem traditionellen kulturellen Erbe. Alles geht gut, bis Zarinas Manuskript in die Hände ihres Vaters fällt.

    Mit Natalie Mukherjee, Sabrina Amali, Björn Bonn, Jürgen Haug

    Regie: Bettina Rehm
    Ausstattung: Lars Georg Vogel

    TRAILER

    4.5 von 5 Sterne
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    Wie war er, der Prophet?
    6 Jahre her.
    Kritik

    Es ist ein geschickt gemachtes Stück, dieses “The Who and the What” vom 1970 in New York geborenen Ayad Akhtar, Sohn pakistanischer Einwanderer, Pulitzerpreisträger und furchtloser Aufbereiter eines ebenso anspruchsvollen wie höchst explosiven Glaubenskonflikts für die Möglichkeiten einer kleinen Bühne. Die deutsche Erstaufführung im Hamburger Schauspielhaus ist gerade mal ein Jahr her. Die behutsame Dialogregie von Bettina Rehm arbeitet nun bei den Berliner Vaganten sowohl die locker-amüsanten Partien wie die konfliktgeladenen Dispute instinktsicher heraus.Die dramaturgische Begleitung übernahm diesmal Valeska Graffé. Am Schluss bleibt bei aller Dramatik anstelle eines Trümmerhaufens sogar eine weise, versöhnliche Pointe.

    Die Ausstattung von Lars Georg Vogel kommt mit sparsamsten Mitteln aus. Auf der obersten Stufe einer Treppe steht der Drehsessel des alles beherrschenden Vaters Afzal (Jürgen Haug). Davor gruppieren sich in verändernden Positionen mehrere Schemel. Die Szene wird aus dem Hintergrund von Leuchtflächen in wechselnder Farbe erhellt und auf beiden Seiten durch eine Papierfläche begrenzt, die mit Fotos und Notizzetteln bedeckt ist. 

    Vater Afzal ist das Haupt einer konservativen muslimischen Familie. Als Inhaber eines florierenden Taxiunternehmens im amerikanischen Atlanta ist er frei von materiellen Sorgen und kümmert sich nach dem Tode seiner Frau mit Hingabe um das Leben seiner beiden Töchter, die er verheiraten möchte. Was er nicht weiss: Tochter Zarina (Natalie Mukherjee) schreibt an einem Roman über das Leben des Propheten Mohammed. Darin schildert sie ihn weniger als göttlich inspirierten Asketen. Vielmehr ist Mohammed bei ihr ein glühend liebender Mensch, der seiner inneren Stimme folgt - ein Sakrileg erster Ordnung und in strenggläubiger Umgebung ein todeswürdiges Verbrechen. Ihre Schwester Mahwish (Sabrina Amali), gleichfalls kein Kind von Traurigkeit, wird gleichwohl in das Geheimnis des Mohammed-Romans zunächst nicht eingeweiht. 

    Vater Afzal hat ein Porträt von Zarina ins Internet gestellt, und daraufhin spricht der junge Eli (Björn Bonn) bei der Familie vor, wo sich zunächst Vater Afzal auf ihn stürzt, um ihm auf den Zahn zu fühlen. Eli ist Konvertit und jetzt Imam einer muslimischen Gemeinde, aber er liebt Zarina und hat weniger patriarchalische Einstellungen als ihr Vater. Aber die Zeitbombe explodiert: Afzal findet das Manuskript von Zarinas Roman in der Aktentasche von Eli und liest mit wachsender Empörung, welches Bild seine Tochter vom geheiligten Propheten zeichnet. Er verstößt seine Tochter, die mit Eli in eine andere Stadt zieht. 

    Bei den Schauspielern ist die Darstellung der zugespitzten Konflikte in guten Händen. Jürgen Haug ist überzeugend der erzkonservative Muslim, seine beiden Töchter folgen ihm zwar gehorsam, haben aber sehr viel weltläufigere Ansichten. Beide füllen ihre Rollen mit Temperament und der Offenherzigkeit der Jugend aus. Björn Bonn als Eli ist in erster Linie der nette junge Mann, dem man die Liebe zu seiner Zarina durchaus abnimmt. 

    Lebhafter Premierenbeifall für eine gelungene Aufführung, die ein komplexes Thema unterhaltsam offeriert.

    http://roedigeronline.de
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    2 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik
    Blasphemie oder Kulturvermittlung?
    6 Jahre her.
    Kritik
    Mit [i]The Who And The What[/i] ist in einer Inszenierung von Bettina Rehm das jüngste Stück des Pulitzer-Preisträgers Ayad Akhtar auf der [i]Vaganten Bühne[/i] zu sehen. Entlang einer spannenden Familiengeschichte versucht sich das Ensemble darin an einer humorvollen Auseinandersetzung mit den Beziehungen zwischen Männern und Frauen im Islam. Die Premiere fand am 9. Februar 2018 statt. Afzal (Jürgen Haug), pakistanisch-stämmiger Einwanderer in den USA, ist ein traditionsbewusster Muslim und Besitzer von einem Drittel der Taxis in Atlanta. Vor allem aber ist Afzal seinen zwei Töchtern Zarina (Natalie Mukherjee) und Mahwish (Sabrina Amali) seit dem Tod ihrer Mutter ein liebender und beschützender Vater. Jürgen Haug gibt ihn solide und überzeugend als selbstgefälligen Patriarchen Weiterlesen →
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