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    Vaganten Bühne Berlin
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    Telefon: 030 3124529
    SPIELPLAN & KARTEN

    Gelbes Gold

    Bewertung und Kritik zu

    GELBES GOLD 
    von von Fabienne Dür
    Regie: Bettina Rehm 
    Premiere: 14. Dezember 2022 
    Vaganten Bühne Berlin 

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    Zum Inhalt: Eine verlassene Kleinstadt irgendwo in Deutschland: strahlende Rapsfelder, sandiger Boden, Bahngleise, Plattenbausiedlung kurz vor dem Abriss (da soll nämlich ein Outlet-Center hin). Fritz, ein leidenschaftlicher Imbissbesitzer auf der Suche nach dem perfekten Pommes-Frites-Rezept. Mimi, seine Partnerin und Unterstützerin, die auch endlich mal ihren eigenen Wünschen nachgehen will. Juli, die den Weg aus der Kleinstadt sucht und doch den Absprung nicht schafft. Und Ana, Fritz‘ Tochter, die den Ort vor Jahren verlassen hat, um zu studieren, die Welt zu sehen, und nun als vertrauter Fremdkörper aus der Großstadt wieder zurückkehrt. Ihre Ankunft schlägt Wellen wie ein Kieselstein in einer Pfütze, wirbelt Staub auf, der sich längst gesetzt hatte, entdeckt ein Beziehungsgeflecht, das ebenso von Entfremdung wie von Zärtlichkeit geprägt ist. Die Veränderungen, die Ana auslöst, sind nicht groß in dieser Schwebe zwischen Tatendrang und Machtlosigkeit – und doch gehen sie an niemandem spurlos vorbei, nicht zuletzt an Ana selbst. Was bleibt, ist das gelbe Gold: Rapsfelder, Sandboden, zischende Pommes in der Fritteuse.

    Mit Sarah Maria Sander, Felix Theissen, Sibylle Gogg, Hannah von Peinen

    Regie: Bettina Rehm
    Bühnen & Kostümbild: Clara Wanke
    Dramaturgie: Lea Mantel
    Regieassistenz & Abendspielleitung: Alexander Schatte
    Technische Leitung & Licht: Malte Hurtig
    Bühnentechnik: Henry Mampe

    © Niels Wehr
    © Niels Wehr

    3.0 von 5 Sterne
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    Strich drunter und zum Bahndamm
    1 year ago
    Kritik
    Die Vagantenbühne rückt gern die Perspektive zeitgenössischer Autor/innen in den Fokus und bringt mit ''Gelbes Gold'' ein Stück auf seine Bühne, das derzeit wohl überall in den strukturschwachen Gegenden Deutschlands so passieren könnte. Wenngleich bestimmte Aspekte überzeichnet sind, zum Beispiel, wenn Fritz, einer der vier Protagonisten, fast manisch und höchst wissenschaftlich nach dem perfekten Rezept für Pommes Frites forscht, was unbedingt eine gewisse Komik innehat. Was nicht sein einziges Lebensthema ist, er kann sich seiner Gefährtin Mimi nicht wirklich sicher sein, seine Wohnung fällt einem Neubauprojekt zum Opfer; ob seine Pommesbude unter diesen Umständen an diesem Ort weiterhin gut aufgehoben ist, steht in den Sternen, es geraten also einige Pfeiler seines Lebens in Schieflage. Hinzu kommt, dass seine Tochter Ana überraschend nach Hause, in die Provinz, kommt, und sein Verhältnis zu ihr auch alles andere als entspannt ist. Freundin Mimi thematisiert nicht nur dieses Thema mit ihm, Fritz reagiert auf alles eher überfordert. Dabei steht Mimi ziemlich fest mit beiden Beinen im Leben, trotzdem hadert auch sie mit eben diesem, so wie alle, auch wenn sie klare Worte spricht, alles herrlich auf den Punkt bringt, zum Beispiel das Geruchsproblem für Arbeitnehmer in der Frittenbudenbranche. Dann ist da noch Juli, die irgendwie in diesem Kaff hängengeblieben ist, nicht wirklich hierher passt, auch wenn ihr Leben gar nicht so sehr aus dem Ruder läuft, sie aber mit dem ewigen Getratsche nicht gut zurecht kommt, verständlicherweise, überhaupt zieht sich das Reden über andere durch das Stück. Wodurch die Zuschauer natürlich einiges erfahren zu den Charakteren. Auch zu denen, die nicht auf der Bühne stehen. Immer wiederkehrende Stilmittel sind hier das Tratschen über die eigene Person, quasi als Unbeteiligte/r. Und wechselnde Dialoge, während die jeweils anderen zwei Darsteller in's Freeze fallen. Teilweise im Jargon herzhafter Wirtshauspolemik, erfrischend und komisch. Ana sieht man ihr Unwohlsein fast zu jedem Zeitpunkt an, so richtig versteht man nicht, warum sie zurückgekommen ist, sie lässt keine Nähe zu, sagt kaum etwas. Aber es gibt natürlich Gründe, warum sie einst weggegangen ist, in die Stadt, zum Studium. Das sie jetzt abgebrochen hat? Man weiß es nicht. Und man erfährt auch sehr wenig zu ihr, sie bleibt bis zum Schluss eine unnahbare, verschlossene Person, auch wenn sie sich zunehmend Sorgen um ihren Vater macht. Die Autorin Fabienne Dür lehnt diese Figur wohl an Inhalte aus der "Rückkehr nach Reims" an. Hier ist die Heimkehr in ein Herkunftsmilieu immer auch eine Umkehr, eine Rückbesinnung, es tritt etwas in's Bewusstsein, wovon man sich gern befreit geglaubt hätte, nämlich das Unbehagen, zwei verschiedenen Welten anzugehören, die unvereinbar weit auseinander liegen, und doch in allem, was man ist, koexistieren.  Zu diesem Aspekt hätte man zu der Figur Ana mehr erfahren können/wollen, sie differenzierter und lebendiger darstellen können. Die kollektive Unzufriedenheit und auch Ausweglosigkeit spielen sie aber überzeugend, Hannah von Peinen als Mimi, Sibylle Gogg als Juli, Felix Theissen als Fritz und Sara Maria Sander als Ana holen das Beste raus. Und Pommes gibt es tatsächlich auf der treffend zur Tristesse eingerichteten Bühne, es ist beeindruckend, wie sich die Darsteller bis zum Schluss immer wieder das gelbe Gold reinziehen.
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    1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
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