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Finsternis

Bewertung und Kritik zu

FINSTERNIS 
nach „Schiffbruch vor Lampedusa“ von Davide Enia
 
Regie: Andreas Merz Raykov 
Premiere: 25. Februar 2022  
Theaterdiscounter Berlin

Zum Inhalt: Davide Enia beschreibt in seinem Roman „Schiffbruch vor Lampedusa“ die Geschehnisse auf der italienischen Mittelmeerinsel, die seit 20 Jahren Sinnbild für die Krise an den europäischen Außengrenzen ist - und Schicksalsort für Geflüchtete, deren Retter*innen und die dort lebenden Menschen. Dabei spiegelt er die sich permanent weiter vollziehende Katastrophe an seiner eigenen Familiengeschichte.
In seinen Berichten und Interviews mit Zeugen und Beteiligten der Ereignisse auf Lampedusa erscheinen die Geschehnisse nicht mehr nur als eine „Krise der anderen“, der „Unsichtbaren“, sondern vor allem auch als unsere eigene. Wie der Krebs, der Davides Onkel langsam von innen zerfrisst, höhlt auch unser Nichtstun allmählich unser europäisches Selbstverständnis als Vorreiter von Humanität und Menschenrechten aus - als Krankheit, die unser Zusammenleben tiefgreifender bedroht als jede Migration es jemals könnte.

Mit: Alexander Finkenwirth

Regie: Andreas Merz Raykov

TRAILER

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4.0 von 5 Sterne
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Ein Theaterabend mit klarem Anliegen
2 Jahre her.
Kritik
''Ein Abend, der ein klares Anliegen hat: auf die Toten im Mittelmeer aufmerksam zu machen und Empathie für die Geflüchteten zu erzeugen. Man kann es durchaus problematisch finden, wenn sich Theater und Aktivismus paaren und der TD, wie hier, mit SeaWatch kooperiert und im Theater Spendendosen aufstellt. Doch es geht dieser Produktion nicht um Politik, sondern um Menschlichkeit. Davide Enia tut in dieser Theaterfassung (mit der er in Italien selbst auf der Bühne steht) gut daran, sich nicht mit Zahlen, mit politischen Forderungen, mit Fluchtursachen zu beschäftigen, sondern mit der Frage: Wie kann man angesichts des Leids, das auf Lampedusa täglich angeschwemmt wird, menschlich bleiben und zugleich nicht am Elend zerbrechen? Ein Beispiel dafür ist die Geschichte des Friedhofswärters, der versucht, jedem Toten auf Lampedusa eine individuelle Ruhestätte zu geben – obwohl niemand deren Namen kennt, sie ohne Geburts- und Sterbedatum begraben werden, ihre Individualität also eigentlich verloren haben. Zu sehen ist kein ästhetisch aufregendes Theater – aber ehrliches. Bei dem es um etwas anderes geht als um Diskurse und Befindlichkeiten, die nur die Regisseur:innen selbst interessieren, wie das in den vergangenen Wochen so oft der Fall war bei den Premieren in Berlin.'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur
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