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Obduktion einer Kunstfigur - Klaus Nomi

Bewertung und Kritik zu

OBDUKTION EINER KUNSTFIGUR - 
KLAUS NOMI
 
Regie: Jens Bluh 
Berlin-Premiere: 29. Februar 2020 
Theaterdiscounter Berlin

Zum Inhalt: Nachdem David Bowie ihn für einen Auftritt bei der NBC-Show “Saturday Night Live“ engagiert hatte, wurde der deutsche Countertenor Klaus Nomi Ende der 70er-Jahre über Nacht mit seinem Crossover aus Oper, Pop und New Wave bekannt. Durch das Sezieren der medialen Hinterlassenschaften des Künstlers entsteht nun eine neue musikalische Bühnenshow.
Die Titelfigur ist abwesend. Finger tippen "klaus nomi" und “cold song” in das Youtube-Fenster: Wer war dieser Grenzgänger? Eine Tänzerin, eine Schauspielerin und eine Sängerin skizzieren zusammen mit einem Musiker ein Bild des Künstlers, das absichtlich unvollständig bleibt und bleiben muss.
Zentraler Untersuchungsgegenstand der theatralen Obduktion ist das Video eines Konzertmitschnitts aus dem Jahr 1982, in dem Klaus Nomi eine Arie aus Henry Purcells “King Arthur“ interpretiert. Der Tod als Thema der Arie ist dem Körper des Sängers sichtbar eingeschrieben. Ein Jahr nach dieser Aufnahme stirbt er als einer der ersten an AIDS. Zurückblickend ist dieser Auftritt der (traurige) Höhepunkt seiner Karriere; das Video Zeugnis davon. Der im Video festgehaltene Moment im Leben Klaus Nomis scheint durch die Kunstfigur hindurch den Blick auf seine Biographie freizulegen: auf deren sämtliche Facetten und Schichten. Es offenbart sowohl den Künstler als auch den erkrankten Menschen, wodurch sich die Frage nach der wahren Identität hinter der Kunstfigur Bahn bricht."

Tanz/Performance: Mona Vojacek Koper
Gesang/Performance: Meredith Nicoll

Konzept/Regie: Jens Bluh
Komposition/Live-Musik: Felix Stachelhaus
Konzept/Dramaturgie: Lena Carle
Bühne/Kostüme: Gianna-Sophia Weise
Video: Philipp Joy Reinhardt

TRAILER

5 von 5 Sterne
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Remember me!
4 Jahre her.
Kritik
''Der Tod als Thema der Arie ist dem Körper des Sängers scheinbar eingeschrieben. So jedenfalls meint es der Regisseur. Meredith Nicoll aber unterbricht das Stück. In einer wunderbaren Power-Point-Parodie deutet sie den Auftritt um. Nomi sei nur nervös gewesen angesichts eines Auftrittes in seinem Heimatland und angesichts des riesigen Orchesters, was ihn begleitete. Stakkatoartige Monologe erzählen vom Leben Nomis: der kleine Klaus aus Essen, der Konditorlehrling, welcher sich nach New York aufgemacht hat. Nach einigen Passagen über das Thema Aids mit Texten von Susan Sonntag endet das Stück in einem intensiven Remember me! Warum ist so ein Ausnahmekünstler einfach von der Bildfläche verschwunden? Keine Aufnahmen von Annie Leibovitz wie von so vielen Künstlern dieser Zeit. Traurig der Abschluss: „I`ll call you back sometime“ ist die Stimme Nomis von seinem Anrufbeantworter zu hören. Ein intensiver Abend voll mit visuellen, klanglichen und textlichen Überraschungen.'' schreibt Steffen Kühn am 2. März 2020 auf KULTURA-EXTRA
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