Kritik
''Das Freiluft-Bühnenbild besteht aus einer riesengroßen Fantasie-Staatsflagge mit der Ineinanderkeilung des bekannten englischen wie schottischen Motivs in den vier Farben rot, weiß, dunkelblau und hellblau, und das diente den AkteurInnen quasi als Fußboden, um den herum zahlreiche Holzstühle zum Absitzen der Darstellenden, die gerade nichts zu tun haben, positioniert sind.
Tonverstärkt, also mit einem Mini-Mikro an der rechten Wange, sind die jeweiligen Auftritte von Queen Elisabeth; das erste Mal wird Caroline Erdmann überdies mit einem Handstaubsauger wahrnehmbar, aber ihr krönend-abschließendes Kommen ist dann weniger der jungfräulichen Hausfrau als der größtmöglichen Königskobra, die sich denken ließe, voll und ganz geschuldet! Ja und weil sich der Theater-Innenhof durch einen respektablen Schall auszeichnet, können sich die anderen, die Unverkabelten - einschließlich Kinga Schmidt (als Titelheldin) und Johannes Schäfer (als Baron Leicester) - hochgemütlich in ihn reinlegen und brauchen nicht herumzuschreien.
Dass es - höchstwahrscheinlich auch dann in dem Schillerstück, das ich bisher noch immer nicht gelesen hatte - erstrangig um all den herkömmlichen Kram wegen enttäuschter und verletzter und verrat'ner Liebe (zwischen Leicester und den zwei Frauen) ging und geht, kommt in der Inszenierung wunderbar heraus; das Publikum zeigte sich jedenfalls total begeistert.'' schreibt
Andre Sokolowski am 7. Juni 2020 auf
KULTURA-EXTRA