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Gods and Dogs (Staatsballett Berlin)

Bewertung und Kritik zu

GODS AND DOGS 
Gods and Dogs / Angels’ Atlas
Choreographie: Jiří Kylián und Crystal Pite
Premiere: 28. Juni 2025 
Staatsballett in der Staatsoper Unter der Linden Berlin 

Zum Inhalt: Die Konfrontation des Einzelnen mit der Realität und seine Versuche, Schwierigkeiten zu meistern oder zu vermeiden, sind eines der Schlüsselthemen in Jiří Kyliáns Werk. Gods and Dogs (2008) untersucht diesen Denkprozess, indem es über die Art und Weise, wie wir uns kleiden und die zugrundeliegenden Motive nachdenkt, die uns dazu veranlassen, ein Kleidungsstück einem anderen vorzuziehen: «Wir verbringen unser ganzes Leben damit, Kleidung wie Masken zu tragen und sie je nach den Umständen und der Art und Weise, wie andere uns sehen, zu wechseln und zu verändern.» Jiří Kylián teilt die Faszination, die er für das Verhalten des Einzelnen spürt, tänzerisch mit, indem er den menschlichen Versuch inszeniert, seinen Platz in einer Gesellschaft zu finden, die nur sehr verschwommen zu beschreiben ist.

Die kanadische Tänzerin Crystal Pite war Mitglied des Ballet British Columbia und des Ballett Frankfurt unter der Leitung von William Forsythe. Als Choreographin debütierte sie 1990 und kreierte seitdem mehr als fünfzig Stücke unter anderem für das Ballet de l’Opéra de Paris, das Royal Ballet, das Nederlands Dans Theater, das Cullberg Ballet und das Ballett Frankfurt. Für ihre berauschenden und eigenwilligen Arbeiten wurde Crystal Pite mit einer Vielzahl von internationalen Preisen ausgezeichnet. Angels’ Atlas schuf Crystal Pite 2020 für das National Ballet of Canada. Das Ballett entfaltet sich vor einer sich ständig verändernden Lichtinstallation, einer weiten, unerkennbaren Landschaft aus Licht und Materie. Vor diesem phantastisch anmutenden Hintergrund werden die tanzenden Körper zum Zeichen menschlicher Vergänglichkeit und Vitalität zugleich.

Gods and Dogs
Choreographie: Jirí Kylián
Musik: Dirk Haubrich, Jirí Kylián, Ludwig van Beethoven
Licht: Kees Tjebbes
Computergesteuerte Projektion: Daniel Bisig, Tatsuo Unemi
Videoprojektion: Dag Johan Haugerud, Cecilie Semec
Kostüme: Joke Visser
Bühne: Jirí Kylián
Angels' Atlas
Choreographie: Crystal Pite
Musik: Owen Belton
Zusätzliche Musik: Peter I. Tschaikowsky, Morten Lauridsen
Reflective Light Backdrop Concept: Jay Gower Taylor
Reflective Light Backdrop Design: Jay Gower Taylor, Tom Visser
Bühne: Jay Gower Taylor
Licht: Tom Visser
Kostüme: Nancy Bryant

1 Kritik

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Lichtreflexionen in sakraler Atmosphäre
3 Monate her.
Kritik

Die letzte Spielzeit-Premiere des Staatsballetts ist nur eine halbe Premiere: neu einstudiert ist der erste Teil des Doppelabends. „Gods and Dogs“ ist eine Choreographie, die Jiří Kylián für das Nederlands Dans Theater 2008 entwickelte und die dort auch als Inszenierung des Jahres prämiert wurde.

In den Pas de Deux von vier Paaren geht es laut Programmheft-Interview um den ewigen Kampf zwischen Licht und Dunkel, zwischen dem Göttlichen und Animalischen. Vieles bleibt hier jedoch Behauptung. Altmeisterlich wirkt dieser kurze, von Urtzi Aranburu einstudierte Abend, die fast zwei Jahrzehnte, die seit der Uraufführung der Choreographie vergangen sind, sind „Gods and Dogs“ anzumerken.

Überzeugender war der zweite Teil: „Angels´ Atlas“ der Kanadierin Crystal Pite war bereits Teil des Doppelabends „Overture“ im April 2024 und kommt im neuen Kontext stärker zur Geltung. Thematisch korrespondieren „Angels´Atlas“ und „Gods and Dogs“ eng, doch löst die zweite Arbeit auch ein, was vor der Pause in Ankündigungen und Ansätzen stecken blieb.

Durch die Musik von Peter I. Tschaikowsky (Cherubinische Hymne aus der orthodoxen Liturgie des Hl. Chrysostomos) und Morten Johannes Lauridsen (O Magnum Mysterium) entsteht die schon zuvor erhoffte sakrale Atmosphäre. Das Ensemble schreitet, schwebt und tanzt wie Hohepriester durch das Halbdunkel des kultischen Raums, der von Lichtreflexionen (Jay Gower Taylor/Tom Visser) geschaffen wird und ein eindrucksvolles Erlebnis bietet.

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