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Die Ausflüge des Herrn Brouček

Bewertung und Kritik zu 

DIE AUSFLÜGE DES HERRN BROUČEK 
Leoš Janáček
Regie: Robert Carsen 
Premiere: 16. März 2025 
Staatsoper Unter den Linden Berlin

Zum Inhalt: In seiner Stammkneipe ist der Prager Hausbesitzer Brouček als Spießer und Kleingeist verschrien. Er selbst ist es leid, sich ständig mit zahlungsunfähigen Mieter:innen herumzuschlagen und wünscht sich weit fort von den täglichen Ärgernissen. Nachdem er eines Nachts reichlich dem Bier zugesprochen hat, erfüllt sich sein Wunsch wundersamerweise durch zwei phantastische Ausflüge: Zunächst landet Brouček auf dem Mond, der von einer ebenso skurrilen wie vergeistigten Künstlergesellschaft bewohnt wird. Dann findet er sich plötzlich im mittelalterlichen Prag wieder, wo er zwischen die Fronten eines Glaubenskampfs gerät und mit den Hussiten in den Krieg ziehen soll …

In seiner satirischen Oper Die Ausflüge des Herrn Brouček gelang es Leoš Janáček, seine avancierte Musiksprache weiterzuentwickeln und sie mit doppelbödiger Komik anzureichern. Der kanadische Regisseur Robert Carsen lässt in seiner Inszenierung dieses selten gespielten Werks auch die ereignisreiche Geschichte der Stadt Prag wieder lebendig werden; die musikalische Leitung übernimmt Simon Rattle.

Musikalische Leitung: Simon Rattle
Inszenierung: Robert Carsen
Regieassistenz: Gilles Rico
Spielleitung: Tabatha McFadyen
Bühne: Radu Boruzescu
Kostüme: Annemarie Woods
Licht: Robert Carsen und Peter van Praet
Video: Dominik Žižka
Choreographie: Rebecca Howell
Einstudierung Chor: Gerhard Polifka
Dramaturgie: Robert Carsen, Patricie Částková und Elisabeth Kühne

4.0 von 5 Sterne
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Fast zu viel des Guten
1 Monat her.
Kritik

''Die Handlung ist überbordend, wirkt langatmig und unübersichtlich; zu viele Figuren, keine oder wenig zwischenmenschliche Beziehungen, die emotional nachzuvollziehen ein mitfreuendes oder mitleidendes Gefühl erzeugen könnten; jedenfalls nicht bei mir. Das gleichen Regisseur und Ausstatter mit einem die Sinne geradezu piesackenden Überangebot an Bildern und Herumwuseleien inkl. Tanzeinlagen (Choreografie: Rebecca Howell) aus. Im hellblaumond- und bonbonfarbenen ersten Teil der Oper, dessen Brouček-Ausflüge auf dem Mond unter sonnenbrillentragenden Aliens und manisch überdrehten Hippies spielen, geht es einem zunehmend auf die Nerven; und ich bin froh, dass danach erstmal Pause ist.

Der zweite Teil – von Janáček sozusagen “nachgereicht” – kommt völlig anders rüber. Carsen/ Boruzescu/ Woods siedeln ihn rund um den gesellschaftspolitisch gescheiterten Prager Frühling 1968 an, die Russen (mit ihren T-34) kommen dabei nicht gut weg, am Schluss bricht so ein nachgebautes Ungetüm urplötzlich auf die Bühne, und man hält für kurz den Atem an und denkt: Da sind sie also wieder, Gott bewahre!

Was das Musikalische betrifft, ist kaum etwas erinnerlicherseits “behaltbar” – nur dieser für Janáček so typische Orchestersound fällt freudigst auf, und selbiger wird es wohl höchstwahrscheinlich auch gewesen sein, weswegen Rattle sofort auf ihn abgefahren war. Der Musizierstil der Staatskapelle Berlin erweist sich mehr denn je als unleugbar authentisch, Rattle kennt ihn längst und zur Genüge, er versteht ihn auszureizen, auszuwalzen bis zum Geht-nicht-Mehr. Einfach grandios!'' schreibt Andre Sokolowski am 17. März 2025 auf KULTURA-EXTRA

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