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    Staatsoper Berlin
    www.staatsoper-berlin.de
    Unter den Linden 7, 10117 Berlin
    Telefon: 030 203540
    SPIELPLAN & KARTEN

    Overture

    Bewertung und Kritik zu 

    OVERTURE
    Angels' Atlas / Overture
    Regie: Marcos Morau 
    Premiere: 28. April 2024
    Staatsoper Unter den Linden Berlin

    Zum Inhalt: Der spanische Choreograph Marcos Morau ist mit seinen bildgewaltigen Inszenierungen zu einem Shooting Star der aktuellen Tanzszene avanciert. Er studierte Theatertheorie und Choreographie in seiner Heimatstadt Valencia, in Barcelona und New York, ohne selbst je Tänzer gewesen zu sein, und gründete 2005 seine eigene Kompanie La Veronal in Barcelona. Mit der experimentellen Tanz- und Künstlergruppe, deren Mitglieder aus verschiedenen Kunstsparten stammen, ist er ein regelmäßiger Gast beim Festival Tanz im August in Berlin. Seine groß angelegten Bühnenwerke wurden unter anderem in den Opernhäusern und Theatern von Lyon, Zürich, Kopenhagen und Basel gezeigt und begeisterten Publikum wie Presse gleichermaßen. Ab der Spielzeit 2023/2024 ist er «Artist in Residence» am Staatsballett Berlin und wird hier erstmals mit dem Staatsballett-Ensemble und der Staatskapelle Berlin eine neue Kreation erarbeiten. Die kanadische Tänzerin Crystal Pite war Mitglied des Ballet British Columbia und des Ballett Frankfurt unter der Leitung von William Forsythe.

    Als Choreographin debütierte sie 1990 und kreierte seitdem mehr als fünfzig Stücke unter anderem für das Ballet de l’Opéra de Paris, das Royal Ballet, das Nederlands Dans Theater I, das Cullberg Ballet und das Ballett Frankfurt. Für ihre berauschenden und eigenwilligen Arbeiten wurde Crystal Pite mit einer Vielzahl von internationalen Preisen ausgezeichnet. Sie zählt zweifellos zu den herausragenden Künstler*innen der jüngeren Tanzgeschichte. Angels' Atlas schuf Crystal Pite 2020 für das National Ballet of Canada. Das Ballett entfaltet sich vor einer sich ständig verändernden Lichtinstallation, einer weiten, unerkennbaren Landschaft aus Licht und Materie. Vor diesem phantastisch anmutenden Hintergrund werden die tanzenden Körper zum Zeichen menschlicher Vergänglichkeit und Vitalität zugleich. Auf der Grundlage der Auftragsmusik von Owen Belton und Chorstücken von Peter I. Tschaikowsky und Morten Lauridsen ist Angels‘ Atlas ein tiefgründiges Werk, das Crystal Pite in gewohnter Meisterschaft mit den Mitteln des klassischen und modernen Tanzes für ein großes Ensemble inszeniert, ohne sich vor der Herausforderung zu scheuen, komplexe Menschheitsthemen visuell und emotional greifbar zu machen.

    CHOREOGRAPHIE UND INSZENIERUNG: MARCOS MORAU
    MUSIK: GUSTAV MAHLER
    KOSTÜME: SILVIA DELAGNEAU
    BÜHNE: MAX GLAENZEL
    LICHT: MARC SALICRÚ
    MUSIKALISCHE LEITUNG: MARIUS STRAVINSKY
    STAATSKAPELLE BERLIN
    CHOREOGRAPHIE: CRYSTAL PITE
    MUSIK: OWEN BELTON, PETER I. TSCHAIKOWSKY, MORTEN LAURIDSEN
    KOSTÜME: NANCY BRYANT
    LICHT: TOM VISSER
    EINSTUDIERUNG: SPENCER DICKHAUS

    3.0 von 5 Sterne
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    Dystopie und Eleganz
    5 Monate her.
    Kritik

    Der Katalane Marcos Morau, im vergangenen Jahr von der Fachzeitschrift „tanz“ zum Choreographen des Jahres gewählt, ist dem Berliner Publikum bereits aus mehreren Tanz im August-Gastspielen mit seiner Compagnie La Veronal vertraut. Seine Kreationen schlagen oft die Brücke vom Tanz zum Sprechtheater und der bildenden Kunst. In seiner neuen Arbeit, die er als Artist in Residence des Staatsballets entwickelte und wie der Doppelabend „Overture“ heißt, wogt und windet sich das Ensemble um eine umgefallene, schwarze Säule winden, die in diesem Zustand an eine Öl-Pipeline erinnert.

    In dem dystopischen Wimmelbild, das sich in den knapp 40 Minuten zu Gustav Mahlers 5. Sinfonie, entfaltet, geht es Morau um eine Jugend, die in Krisenzeiten resigniert hat und keinen Elan mehr hat, der Gesellschaft neue Impulse zu geben. Was passiert mit einer Gesellschaft, der dieser Veränderungsimpetus fehlt, lautet die Leitfrage im Programm.

    Die Choreographie bietet zu den aufgewühlten Klängen am Übergang von Spätromantik und Moderne vor allem Körper, die sich ineinander verknäueln. Die Fragestellung, die Morau vorschwebt, bleibt ohne Hintergrundwissen unklar.

    Nach der Pause folgt „Angels´Atlas“ der Kanadierin Crystal Pite, die 1990 in die Compagnie von William Forsythe eintrat und früh begann, eigene Arbeiten zu entwickeln. Ausgangspunkt dieser Choreographie, die 2020 für das National Ballett of Canada entstand, war ein Spiel mit Lichtreflexionen, das an alte Kirchenfenster erinnert, und Jay Gower Taylor und Tom Visser erdachten.

    Zu sakralen Klängen von Peter I: Tschaikowsky (Cherubinische Hymne aus der orthodoxen Liturgie des Hl. Chrysostomos) und Morten Johannes Lauridsen (O Magnum Mysterium) schreitet, schwebt und tanzt das Ensemble wie Hohepriester durch das Halbdunkel des kultischen Raums. Eine Arbeit von hoher Eleganz!

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