Zum Inhalt: Die Welt, in der Daphne lebt, ist ihr fremd. Als Verkörperung der Natur sind ihr menschliches Verhalten und Verlangen fern. Auf dem Dionysosfest erscheinen Apollo und Leukippos. Beide begehren Daphne. Leukippos’ Plan geht auf: Daphne verliert sich im Rausch. Zu spät erkennt der von Leukippos verfluchte Apollo, gegen seine göttliche Bestimmung und die Natur Daphnes gehandelt zu haben ...
»Daphne« zählt zu den letzten Opern von Richard Strauss. Die Handlung basiert auf einem Sagenstoff der antiken Mythologie und wurde u. a. von den Dichtern Ovid und Plutarch überliefert. Seither ist der Stoff in Kunst, Musik und Literatur präsent. Richard Strauss verknüpft in »Daphne« sinfonische Klänge und lyrische Passagen im kammermusikalischen Gestus zu einem eindrücklichen Musikdrama. Heute zählt »Daphne« zu den selten aufgeführten Werken des Komponisten. Die Neuinszenierung der Oper übernimmt Romeo Castellucci, dessen Arbeiten von einer kraftvoll-suggestiven Bildsprache geprägt sind, in welcher Musik, Licht und Bildende Kunst miteinander verschmelzen.
Musikalische Leitung: Thomas Guggeis Inszenierung, Bühnenbild, Kostüme und Licht: Romeo Castellucci Choreographie: Evelin Facchini Einstudierung Chor: Martin Wright Dramaturgie: Piersandra Di Matteo und Jana Beckmann
Der sowohl für die Regie als auch für die Gesamtausstattung und fürs Licht zuständige Theaterkunst- bzw. Kunsttheaterstar Romeo Castellucci ließ dann auch seiner Protagonistin einen schönen weißen Wintermantel mit 'nem eingeprägten Innen-Logo, worauf VERA stand, maßschneidern; und so fokussierten er bzw. seine Inszenierung sich in Folgerichtigkeit auf SIE, um die es hauptsächlich in dieser sogenannten "bukolischen [= idyllisch-ländlichen] Tragödie in einem Aufzug" geht. Und weil er halt auf Sonne und auf Griechenland null Bock zu haben schien, versetzte er "sein" Stück in eine öde Winterlandschaft, und er ließ es unentwegt vom Schnürboden herab weiße Konfettischnipsel schneien, derart intensiv und dicht, dass man (so wie im wahren Leben, wenn man halt in einen andauernden Schneefall mitten rein gerät) fast nichts mehr sehen konnte; und so wollte es der Castellucci halt. Dass "seine" VERA in der kalten Ödnis hätte frieren können, fiel ihm unlogischer Weise gar nicht ein, denn selbige tat sich hier Stück um Stück entkleiden, um mit ihrem liebsten Freund, einem erfrornen Bäumchen, physisch eins zu werden - Megatief-Altistin Anna Kissjudit (als Mutter Gaea) streifte ihr letztlich sogar den Slip vom Leib, um ihren Paarungswillen "anzuheizen"; wir befanden uns in diesem Augenblick längst auf dem Höhepunkt des dionysischen Gelages, das zudem von Pavel Černoch (als Apollo) torpediert wurde... Und lauter solches Pseudomythologisches. Öd. Öder. Am ödesten.'' schreibt Andre Sokolowski am 24. Februar 2023 auf KULTURA-EXTRA