Bewertung und Kritik zu
L'ELISIR D'AMORE
von Gaetano Donizetti
Zum Inhalt: Liebestränke haben in der Literatur Hochkonjunktur: Man denke nur an die mittelalterliche Geschichte von Tristan und Isolde, die – mehr als 30 Jahre vor Wagners Musikdrama – auch Eingang in Donizettis Oper gefunden hat. Den etwas einfältigen Nemorino bringt diese Legende dazu, die Annäherung an die angebetete Adina ebenfalls mittels eines Zaubertranks etwas beschleunigen zu wollen, den ihm der Scharlatan Dulcamara feilbietet.
Doch ähnlich wie bei Tristan und Isolde führt die Einnahme nicht zum eigentlich anvisierten Ziel. Denn als Nemorino betrunken auf Adina trifft – die berauschende Wirkung des Tranks ist nämlich auf seine hohen Prozente zurückzuführen –, wendet sich diese verärgert ab und beschließt kurzerhand, den schneidigen Soldaten Belcore zu ehelichen. Da braucht es eine zweite Flasche »Liebestrank« und ausgiebige Hilfe von Gevatter Zufall, damit Nemorino und Adina doch noch zueinanderfinden und am Ende die ganze Dorfgemeinschaft von der Wirkung des Elixiers restlos überzeugt ist. Mit der köstlichen Naivität der Figuren nehmen Donizetti und sein Librettist Felice Romani auf liebevoll-zärtliche Weise Aber- und Leichtgläubigkeit auf die Schippe. Die Musik, die innerhalb von nur drei Wochen entstanden sein soll, gesteht den Protagonisten aber auch berührende, intime Momente zu, nicht nur in der berühmten Arie »Una furtiva lagrima«. Der unerschöpfliche Melodienreichtum macht »L’elisir d’amore« zu einem von Donizettis beliebtesten Bühnenwerken, das nun nach längerer Pause auf den Staatsopernspielplan zurückkehrt.
Musikalische Leitung: Domingo Hindoyan
Inszenierung: Percy Adlon
Bühne: Frank Philipp
Chor: Martin Wright
Die Welt ★★☆☆☆
FAZ ★★★☆☆
Tagesspiegel ★★★★☆
| Süddeutsche Zeitung ★★☆☆☆
tip ★☆☆☆☆
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