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Harald Beharie: Batty Bwoy

Bewertung und Kritik zu

BATTY BWOY 
Harald Beharie
Premiere: 20. Januar 2022 (Dansens Hus, Oslo) 
Deutschland-Premiere: 21. November 2024 
Sophiensaele Berlin

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Zum Inhalt: Mit einem fesselnden, von dröhnendem Progressive Rock getriebenen, Solo kommt die*der norwegisch-jamaikanische Choreograf*in Harald Beharie zum ersten Mal nach Berlin.

Ausgehend von der Wiederaneignung des jamaikanischen Slang-Begriffs „Batty Bwoy“ (wörtlich: Butt Boy) für eine queere Person, beleuchtet die Arbeit Mythen um den Schwarzen queeren Körper. Aus einer Perspektive von Spiel und Begehren nimmt Harald Beharie die Absurdität queerer Monstrosität unter die Lupe und beschwört mit Batty Bwoy ein ambivalentes Wesen an der Schwelle zwischen Freude, prekärem Körper und befreiter Kraft. Inspiriert von Mythologien, ekelhaften Stereotypen, Gefühlen, Fantasien über queere Körper und Identitäten, homophoben Dancehall-Texten, italienischen Giallo-Filmen der 1970er Jahre, unverwüstlichen „Gully Queens“ und queeren Stimmen in Norwegen und Jamaika, erschafft Harald Beharie eine ambivalente und spannungsreiche Arbeit zwischen Zärtlichkeit und Grausamkeit.

Choreografie, Performance: Harald Beharie
Künstlerische Mitarbeit, Skulpturen: Karoline Bakken Lund und Veronica Bruce
Komponist: Ring van Möbius
Sounddesigner: Jassem Hindi
Outside Eye: Hooman Sharifi, Inés Belli
Produktion: Mariana Suikkanen Gomes
Distribution: Damien Valette
Dank an: Tobias Leira, Ingeborg Staxrud Olerud, Torbjørn Kolbeinsen und Phillip McLeod

3.0 von 5 Sterne
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Explizite Wiederaneignung
21 Tage her.
Kritik

Bei voller Beleuchtung konfrontiert er das Publikum mit seiner Nacktheit. Wie in den Begleittexten zu lesen war, geht es ihm um eine selbstbewusste Wiederaneignung diskriminierter schwarzer, queerer Körper. Wie ein Hund kriecht er an den Rändern der Spielfläche entlang und bietet seine Körperöffnung zu gründlicher Inspektion. Das demütigende Szenario wird zum Empowerment, zunehmend selbstbewusster sucht er den Blickkontakt zum Publikum, anfangs noch unterwürfig auf Knien, später Auge in Auge.

War die Performance anfangs noch ganz stumm, so domininiert in der zweiten, selbstbewussteren Hälfte Prog-Rock, zu dem er auch mal mit Anlauf über das Grüppchen springt, das den Mut hatte, auf der Spielfläche Platz zu nehmen.

Die Grundidee der Performance ist klar, dramaturgisch ist sie aber noch nicht recht ausgefeilt und hat kaum einen Spannungsbogen, der über die komplette Stunde tragen könnte. Früh machte sich ein Störer bemerkbar, der über die Langeweile der anfangs minimalistischen Bewegungen schimpfte. Am interessantesten war, wie Harald Beharie auf diesen „Lieblings-Zuschauer“ reagierte: als er auf einer Runde wieder bei ihm ankam, schleuderte er ihm das Klebeband seiner Perücke vor die Füße. Als der Störer und seine Begleiterin die Performance verließen, tat Beharie so, als er ob er ihm nachsetzen würde.

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