Zum Inhalt: James Batchelor schafft mit Shortcuts to Familiar Places eine persönliche Performance über den Körper als Ort der historischen und choreografischen Einschreibung. In einer faszinierenden Auseinandersetzung mit der australischen Geschichte des modernen Tanzes folgt James Batchelor den Spuren von Ruth Osborne, der Tanzlehrerin seiner Kindheit, bis zu der Pionierin des Modern Dance, Gertrud Bodenwieser. Bodenwieser flüchtete während des Zweiten Weltkriegs aus Wien nach Australien und inspirierte Generationen von Choreograf*innen und Tänzer*innen mit ihrem visionären Ansatz für Tanzpädagogik und Choreografie. In einem Solo und zwei Duetten findet James Batchelor neue künstlerische Wege, um die Komplexität des Selbstausdrucks in der heutigen Zeit aufzuzeigen – und spiegelt zugleich den freien Geist der Ausdruckstanz-Ära wider.
Mit: James Batchelor, Chloe Chignell und Morgan Hickinbotham (an der Gitarre)
Choreografie: James Batchelor Dramaturgie und Produktion: Bek Berger Komposition: Morgan Hickinbotham Licht: Vinny Jones Kostüme: Juliane König Video: Margie Medlin und James Batchelor
''Es war dann also nicht zu übersehen und auch nicht zu überhören, welche Vorbildwirkungen und welche Kreativitäts- und Inspirationsquellen von den beiden großen Damen auf den hochsympathischen und wahrlich gut aussehenden Tänzer und Performer einzuwirken vermochten und wahrscheinlich anhaltend und weiter einwirken werden.
Die drei Stücke an sich - also je zwischen resp. nach den drei im Hintergrund auf einer großen Leinwand gebeamten Videos - entsprachen einer etwaigen Verwirklichung, Verarbeitung, Verklärung des von den zwei Damen (in den Videos) Vorgeschlagenem und/ oder Vorgeführtem, Vorgetragenem. Das Eindrucksvollste sicherlich, mit welcher Anmut und Grazilität der Batchelor und seine Partnerin Hände & Arme in die zarteste Ereignishaftigkeit einer oder auch mehrerer Geschichte(n) verwandelte.
Sensationell auch die Sound-Arbeit des Musikers Morgan Hickinbotham, welcher mittels eines Geigenbogens seine E-Gitarre justament zu einem Cello ummodelte; und schlussendlich tat er durch die synthesizermäßige Hinzuaddierung immer neuer Sound-Teilelemente einen Grad an Phonstärke erzeugen, der die Ohren schmerzlichst penetrierte, doch womöglich lag das letzten Endes auch nur an der bis zum Anschlag aufgedrehten Boxen-Batterie; egal.'' schreibt Andre Sokolowski am 19. Oktober 2022 auf KULTURA-EXTRA