Bewertung und Kritik zu
SLEEPING DUTIES
Vanessa Stern
Premiere: 19. November 2020
Sophiensaele Berlin
Zum Inhalt: Vier Zugreisende – sind es Menschen, sind es Tiere? – begegnen sich im Schlafwagenabteil. Sie lernen sich kennen, sie richten sich ein, sie teilen ihre Leckereien. Ihr Reiseziel, so merken sie, ist das gleiche: Muriel, Eddie, Igor und Siggi sind Winterschläfer*innen. Sie fahren nach Norden, nach Spitzbergen, dorthin, wo es noch nicht so heiß ist, wo man trotz Klimawandel noch schlafen kann, möglichst einen ganzen Winter lang. Doch die Utopie des tiefen Schlafs hat ihren Preis: Sie verlangt Wachsamkeit. Man muss sich ordentlich Polster anfuttern und aufpassen, dass man nicht zu früh in den Schlaf fällt! Probleme, die einen wachhalten, könnten eine gute Lösung sein. Und geht in dem Zug eigentlich alles mit rechten Dingen zu? Derweil huscht die Landschaft am Fenster vorbei, die Reise zum Nicht-Ort des Tiefschlafs wird zur filmischen Erfahrung, zum flimmernden Traum alarmierten Wachseins. Werden die vier Menschentiere jemals ihre Zuflucht, ihren Bau erreichen? Ein Railroadmovie, ein Kammerspiel.
von und mit Valerie Oberhof, Stephanie Petrowitz, Ursula Renneke, Vanessa Stern
Regie: Vanessa Stern
Bühne, Kostüme: Jelka Plate, Eike Böttcher
Dramaturgie, Kamera: Dietmar Schmidt
Regieassistenz, Kamera: Sophie Krause
Regieassistenz: Sarah Dockhorn
Sound: Robin Plenio
Produktionsleitung: Eva-Karen Tittmann