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SOPHIENSÆLE
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Company Christoph Winkler: It's all forgotten now

Bewertung und Kritik zu

IT'S ALL FORGOTTEN NOW
Company Christoph Winkler
Premiere: 23. November 2020 
Sophiensaele Berlin

Zum Inhalt: Tanz trifft Musik, Film, Video und Spoken-Word: Eine performative Hommage an Mark Fisher. Der britische Kulturwissenschaftler und Poptheoretiker Mark Fisher prägte mit seinem legendären Blog K-Punk eine ganze Generation von popaffinen Kapitalismuskritiker*innen. In seinen Texten über wenig bekannte Musik, zeitgenössische Filme und Bücher attestierte er der Gesellschaft ein kulturelles Erschöpfungssyndrom und kritisierte die weitverbreitete Auffassung, es gäbe keine Alternative mehr zur kapitalistischen Realität: Das Ende der Welt kann man sich vorstellen, das Ende des Kapitalismus nicht?
Knapp drei Jahre nach Mark Fishers Suizid 2017 nähert sich die Company Christoph Winkler einigen Konzepten seiner Theorie an, die sich nicht nur politisch, sondern auch ästhetisch ausdrücken: Beispielsweise die „Hauntology“, also Ideen und Theorien, die die Gegenwart wie Geister aus der Vergangenheit heimsuchen, oder „the Weird & the Eerie“, das Seltsame, das jedoch nicht mit dem Schrecklichen zu verwechseln ist. Mit einem performativen Mixtape aus Musik, Film, Tanz, Video und Spoken-Word-Texten, u. a. von Mark Fisher selbst, schafft die Kompanie eine Hommage an einen der größten popkulturellen Gegenwartsdiagnostiker unserer Zeit.

Mit Lois Alexander, Lisa Rykena, Michael Gagawala Kaddu, Raha Nejad, Kevin Lau

Konzept, Choreografie: Christoph Winkler
Video Contributions: Aloalii Tapu, Joshua Faleatua, Robert Ssempijja - Dance Revolution East Africa, Bria Johnson, Symara Sarai Johnson
Videodesign: Matthias Härtig, Gabriella Fiore
Kostümassistenz: Marie Akoury
Produktionsleitung: Laura Biagioni
Technische Leitung: Fabian Eichner

2.0 von 5 Sterne
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Tranceartige Geisterbeschwörung
4 Jahre her.
Kritik
Die Company Christoph Winkler erinnert mit einem Mix aus Spoken-Word-Performance, raunendem Off-Kommentar, oft unscharfe Video-Aufnahmen und viel Tanz an den Kulturwissenschaftler und Pop-Theoretiker Mark Fisher und seine Theorie. Rätselhaft bleibt diese düstere Hommage, die um seine Theorie des Haunting kreist und erschöpfte Gestalten zeigt, die in ihrer Verzweiflung zucken und ihre Bewegungen wie im Hamsterrad wiederholen. Die tranceartige Geisterbeschwörung zeichnet ein deprimierendes Bild vom Verschwinden der Zukunft und von der Ausweglosigkeit, die Fisher so stark empfand, dass er sich 2017 das Leben nahm. Eine Besprechung seiner Essays und Einordnung seiner Theorien gibt es z.B. hier .
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