[color=#000000] Charlie Chaplin ist wohl fast jedem ein Begriff. Mit seinem kurzen S [color=#000000] chnurrbart [color=#000000] , der eigenwilligen Kleidung, dem schwingenden Stock in der Hand und der [color=#000000] Melone [color=#000000] auf dem Kopf wurde er nicht nur zu einer [color=#000000] Filmikone, sondern war Mitbegründer [color=#000000] der Filmgesellschaft [color=#000000] United Artists, also [color=#000000] der US-amerikanischen Filmindustrie.
[color=#000000] Das Privatleben dieses vielseitigen Künstlers ist dagegen weniger bekannt, es wird derzeit im Schlosspark Theater auf die Bühne gebracht. Als deutschsprachige Erstaufführung, Dieter Hallervorden hat das Stück von Daniel Colas aus dem Französischen übersetzt. Der Autor zeigt deutlich, wie Chaplin, der mit seiner Mutter und seinem Halbbruder Sidney als Kind immer wieder in Londons Armenhäusern Zuflucht suchen musste, als autodidaktischer Ausnahmekünstler trotz großen Drucks persönlich und beruflich immer unabhängig geblieben ist.
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So steigt das Stück auch im Jahr 1952 ein, als Chaplin, überzeugend gespielt von Wolfgang Bahro, sich weigert, in Paris an einer Pressekonferenz teilzunehmen. Da ist er schon 63 Jahre als und fühlt sich von den Journalisten angefeindet und intriganten Verleumdungen ausgesetzt, nachdem ihm seine
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Wiedereinreisegenehmigung
[color=#000000] in die USA wegen seiner angeblichen Nähe zum Bolschewismus [color=#000000]
verwehrt wurde. Nur seine Ehefrau Oona, dargeboten von Elinor Eidt, kann ihn schließlich doch überzeugen, sich den Fragen zu stellen.
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Dann Schnitt, ein großer Sprung, wir befinden uns im Jahr 1914 in den Keystone Studios, mit 25 Jahren bahnt sich Chaplin beruflicher Erfolg an, er bekommt von seinem damaligen Chef bereits die Erlaubnis zum Drehen. Chronologisch wird das Stück weitererzählt, sein beruflicher aber auch privater Werdegang, zum Teil mit schnellen Schnitten und Bruder Sidney fast immer an seiner Seite, gespielt von Karsten Kramer.
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Chaplins Mutter wird auch thematisiert. Sie wurde mehrfach in Nervenheilanstalten eingeliefert und für geisteskrank erklärt. Hier wird eine Begegnung mit ihrem Sohn gezeigt, Brigitte Grothum spielt die Mutter mit den in ihrem Wesen wechselhaften Stimmungen.
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Der größte Teil seiner beruflichen Laufbahn hat sich in den USA abgespielt, auch wenn der gebürtige Engländer schon früh mit Anfeindungen zu kämpfen hatte. Er vertrat die Ansicht, dass Filmschaffende das Aushängeschild eines Landes seien. Chaplin lag viel an der künstlerischen Freiheit. Er war ein Freigeist, wollte auch nach Ende der Stummfilmära daran festhalten. Mit „Moderne Zeiten“ brachte er 1936 noch einen weiteren Stummfilm erfolgreich in die Kinos, obwohl der Tonfilm bereits fest etabliert war.
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Seine Ehen waren nicht sonderlich erfolgreich, bis er
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Oona O’Neill
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kennenlernt, die seine vierte Ehefrau wird und mit der acht Kinder bekommt, u.a. Geraldine Chaplin.
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Am Ende lebt er in der Schweiz, wo er 1977 mit 88 Jahren auch stirbt.
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Schön ist, wie die vielen Widersprüche seines Lebens am Schluss des Stückes noch einmal gesammelt dargeboten werden.
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Das Stück gibt viel preis vom Menschen Chaplin, die Schauspieler agieren durchweg überzeugend. Und ganz kurz schlüpft Bahro auch in den Künstler Chaplin, so wie man ihn kennt, und agiert in seinen viel zu großen Hosen und Schuhen.