Schauspieler oder Musiker haben sich schon auf unterschiedlichste Art berühmten Musikern angenähert.
Die Sängerin, Schauspielerin und Musicaldarstellerin Susanne Eisenkolb hat einen ganz besonderen Weg gefunden, dies auf der Bühne zu tun. In fünf Episoden erzählt sie von zufälligen Begegnungen im Alltag ganz normaler Menschen mit "Sternen, die vom Himmel fallen", also Stars, die sie unverhofft treffen und die durchaus bodenständig sein können. Da trifft zum Beispiel eine Toilettenfrau auf Judy Garland, repariert ihren Saum und für einen Augenblick befinden sich beide Frauen auf Augenhöhe, verändert dieser Moment vielleicht in beider Leben etwas.
Das musikalische Schauspiel der Autorin Joanna Murray Smith (Songs for Nobodys) ist derzeit zu Gast im Schlosspark Theater und eigentlich ein Muss für jeden Kulturliebhaber.
Murray Smith's Texte sind literarisch und mit klugen, oft witzigen Lebensweisheiten gespickt. Eisenkolb zeigt stimmlich eine große Bandbreite, singt Lieder von Judy Garland, Edith Piaf, Patsy Kline, Billie Holiday und Maria Callas, wandelt also leichtfüßig von Country bis Arie, verkörpert jede einzelne der fünf Damen souverän und mit einfachen aber wirkungsvollen Requisiten. Sowieso ist bei Eisenkolb weniger mehr, sie agiert vollkommen unprätentiös, auch wenn man ihr die fünf Weltstars ohne wenn und aber abnimmt.
In jeder einzelnen Episode befinden sich die Frauen von Nebenan im Dialog mit ihren Legenden, Eisenkolb spielt also immer beide Personen gleichzeitig. Diese Verwandlungen meistert sie mit Bravour, Charme und Einfühlungsvermögen, es ist ein Vergnügen, den schnellen Rollenwechseln zu folgen.
Unterstützt wird sie dabei von ihrer dreiköpfigen Band, mit der sie sich immer wieder verbunden zeigt: Harry Ermer, alternierend mit Patricia Martin am Piano, Genevieve O'Driscoll am Kontrabass und Cello und am Schlagzeug Jonathan Schierhorn, alternierend mit Michael Knippschild, inszeniert hat Stefan Huber.
Nach tosendem und langem Applaus gibt es noch eine Zugabe, "Somewhere over the rainbow", dahin hat Eisenkolb das Publikum an diesem Abend geschickt, er hallt nach ...
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