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    Brigitte Grothum & Horst Naumann: „Auf bald – am Alexanderplatz!“

    Bewertung und Kritik zu

    BRIGITTE GROTHUM & HORST NAUMANN: „AUF BALD – AM ALEXANDERPLATZ!“
    von Margarete Herdieckerhoff
    Premiere: 10. November 2019 (Gastspiel) 
    Schlosspark Theater, Berlin

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    Zum Inhalt: 50 Jahre Erinnerung und Hoffnung zweier Menschen im geteilten Deutschland:Die Geschichte von Rolf und Ulla, die anhand eines 50 Jahre währenden Briefwechsels erzählt wird, spiegelt zugleich die deutsche Geschichte in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wider. 1942 haben sich die Zehnjährigen bei der Kinderlandverschickung kennengelernt. Seitdem schreiben, treffen und lieben sie einander.Ein Tagebuch deutsch-deutschen Zusammensehnens, Getrenntseins und Auseinanderlebens. Nach dem Fall der Mauer werden beide des inneren Abstands gewahr, der sie aufgrund ihrer unterschiedlichen Lebensläufe und Lebenserfahrungen trennt.

    Brigitte Grothum, die Grande Dame des Deutschen Theaters, ist zugleich eine großartige Persönlichkeit im Berliner Kulturleben. Bekannt und geliebt ist sie nicht zuletzt durch die TV-Serie „Drei Damen vom Grill“ (1977-1991) sowie als Produzentin, Regisseurin und Mitwirkende der von ihr initiierten Berliner „Jedermann“-Festspiele (1987-2014), um nur zwei Höhepunkte ihres umfangreichen Schaffens herauszuheben.

    Horst Naumann, der bereits in den 1950er Jahren in der DDR Kinokarriere machte, konnte nach Übersiedlung in die Bundesrepublik schnell an seine Erfolge anknüpfen. Einem breiten TV-Publikum wurde er dann durch 76 Folgen der „Schwarzwaldklinik“ (1986-88) und 28 Jahre als „Traumschiff“-Doc Schröder bekannt. Noch immer ist der inzwischen 94-Jährige als Regisseur, Sprecher und als Talkshowgast kulturell aktiv.

    4.0 von 5 Sterne
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    Liebe überwindet Mauern
    4 years ago
    Kritik

    „Auf bald - Am Alexanderplatz!“ Dieses Versprechen kann Ulla nicht immer einlösen, um ihren Rolf zu sehen, die politischen Umstände lassen ein Wiedersehen der beiden Verliebten nur ganz selten zu. Denn Ulla lebt in Ostberlin, Rolf in Westdeutschland. Obwohl die beiden schon mal eine kurze gemeinsame Zeit hatten während ihres Kennenlernens im Jahr 1942, da aber war Krieg und die beiden erst 10 und in Sachen Kinderlandverschickung unterwegs.

    Trotzdem haben sie den Kontakt während eines jahrzehntelangen Lebens weit entfernt voneinander nie verloren, schreiben sich seither Briefe. Die nicht immer ankommen und deshalb auch mal nummeriert bzw. über dritte zu den Empfängern geschleust werden, daneben gehen auch Pakete auf Reisen.

    Brigitte Grothum und Horst Naumann schlüpfen in das Paar, das einfach nicht voneinander lassen kann, präsentieren ihre szenische Lesung am Wochenende des 9. Novembers, also passend zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls, im Schlosspark Theater.

    Und nehmen die Zuschauer mit ihren gelesenen Briefen mit auf eine Reise in die Zeit zwischen Mauerbau und Mauerfall, auch schon in die Zeit kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs. Wie es Rolf und seiner Familie zum Beispiel ging, als sein Vater, den er fast 10 Jahre nicht gesehen hat, aus der Kriegsgefangenschaft zurückkam. Oder von den Folgen der Entnazifizierung und der Konkurrenz mit Spätheimkehrern um Studienplätze.

    Nach dem Mauerbau werden dann die ganz unterschiedlichen Entwicklungsperspektiven der beiden deutlich, Aspekte aus dem Alltag, die erzählen, dass Rolfs Leben immer stärker vom Wirtschaftswunder der 50er Jahre geprägt wird, was sein Leben der vielen Arbeit wegen in der Firma seines Vaters und später der Fortführung selbiger nachhaltig bestimmen wird, vielleicht auch als Flucht in ein Leben ohne Ulla gewertet werden könnte.

    Ulla macht ihre Motive für den Verbleib in der DDR deutlich, schließlich muss sie sich erklären, versucht Rolf sie doch immer wieder zu einem Wechsel in den Westen zu überreden. Auch wenn sie persönlich unter der politisch motivierten Unterdrückung von Talenten leiden muss, einen schwierigen Anfang als Lehrerin hat. Und natürlich mit der immerwährenden Überwachung durch die Stasi umzugehen hat, niemandem so richtig trauen kann.

    Ach ja, wichtig noch zu erwähnen, dass beide unabhängig voneinander Familien gründen, die sich am Ende als glücklos entwickeln. 

    Dafür aber großes Glück in dem Moment, als Ulla in den 80er Jahren eine Klassenfahrt zum Plattensee macht und dort nach vielen Jahren endlich ihren Rolf treffen kann, sich die beiden einer wenn auch begrenzten aber leidenschaftlichen Zeit hingeben können.

    Bevor die Mauer sich dann öffnet und sie sich ein wenig holprig wiedersehen, eine Entfremdung durch das Erlebte vieler Lebensjahre in politisch vollkommen unterschiedlichen Systemen deutlich wird.

    Brigitte Grothum und Horst Naumann, die beiden Urgesteine deutscher Schauspieler, meistern ihren Job, berühren mit ihren gelesenen Texten durchaus. Beeindruckend vor dem Hintergrund, dass Naumann inzwischen schon 94 Jahre alt ist. Es gibt langen Beifall.

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    1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik

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