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Schaubühne am Lehniner Platz
www.schaubuehne.de
Kurfürstendamm 153 - 10709 Berlin
Telefon: 030 890023
SPIELPLAN & KARTEN

Lenin

Bewertung und Kritik zu

LENIN 
von Milo Rau
Regie: Milo Rau 
Premiere: 19. Oktober 2017 (Uraufführung) 
Schaubühne am Lehniner Platz 

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Zum Inhalt: 1917 erschütterte die Oktoberrevolution Russland. Nur wenige Jahre später ist der Sozialismus durchgesetzt. Lenin, der Anführer der Revolution, kämpft in einem Landhaus bei Moskau gegen den körperlichen und geistigen Verfall. Die erbitterten Kämpfe gegen politische Widersacher, das Ringen mit den zögernden Bolschewiki um ein revolutionäres Eingreifen, sein unermüdliches Arbeiten für eine neue Gesellschaft nach den Grundsätzen des Marxismus, ein Attentat durch die Anarchistin Fanny Kaplan und mehrere Schlaganfälle haben den Revolutionär, brillanten Theoretiker und charismatischen politischen Führer geschwächt. Im Kreis weniger Vertrauter ringt er abgeschnitten vom Zentralkomitee um politischen Einfluss. Sein Weggefährte Trotzki, der Kulturpolitiker Lunatscharski und weitere Personen, die in Lenins Datscha vorsprechen, rufen Erinnerungen an den kurzen Moment wach, an dem historisch alles möglich schien. Doch der verfallende Körper und geschwächte Geist Lenins werfen den »größten Kopf des 20. Jahrhunderts« auf sich selbst zurück. Und der auf die Nachfolge spekulierende Gegenspieler Stalin wartet schon auf seine Chance. In »LENIN« blicken Milo Rau und das Ensemble der Schaubühne durch Lenins Hirn auf die wohl folgenreichste Revolution der Menschheitsgeschichte: in eine Gesellschaft zwischen Aufbruch und Apathie, Revolutionssehnsucht und reaktionären Widerständen – ein Labyrinth der Hoffnungen und Ängste, der politischen Ideale und kollektiven Gewalterfahrung.

Mit: Nina Kunzendorf, Bernardo Arias Porras, Damir Avdic, Veronika Bachfischer, Iris Becher, Ulrich Hoppe, Ursina Lardi, Felix Römer, Kay Bartholomäus Schulze, Konrad Singer, Lukas Turtur

Regie: Milo Rau
Bühne und Kostüme: Anton Lukas, Silvie Naunheim
Video: Kevin Graber
Dramaturgie: Stefan Bläske, Florian Borchmeyer, Nils Haarmann
Recherche: Gleb J. Albert
Licht: Erich Schneider

 
Meinung der Presse zu „Lenin“ - Schaubühne


FAZ
★★★★☆

rbb
★★☆☆☆

taz
★★★★☆

nachtkritik
★★★☆☆


Berliner Zeitung
★☆☆☆☆

Der Tagesspiegel
★★☆☆☆

Die Welt
★☆☆☆☆

Zitty
★★☆☆☆

tip
★☆☆☆☆

2.6 von 5 Sterne
  • 5 Stern(e)
    0
  • 4 Stern(e)
    5
  • 3 Stern(e)
    3
  • 2 Stern(e)
    5
  • 1 Stern(e)
    3
Szenischer Flickenteppich
7 Jahre her.
Kritik

''Eigentlich ist es eine gute Besetzung. Und doch bleiben die meisten Figuren im Klischee stecken. Das liegt daran, dass sie mit salbungsvollem Ton in Microports sprechen, während kitschige Streichermusik läuft. Und vor allem liegt es am Text: Es ist ein loser Flickenteppich an Szenen, der sich nie verdichtet. Bonmots reihen sich aneinander. Mal geht es ums Erschießen von Zarenkindern, mal um den „Endsieg des arbeitenden Menschen“. Nach dem Motto: Alles zum Thema Revolution.

Milo Rau wurde im Sommer von der Zeitschrift "Theater heute" zum Regisseur des Jahres gewählt. In den letzten Jahren hat er großartige Arbeiten gemacht, zum Beispiel "The civil wars", "Five easy pieces" und – ebenfalls an der Schaubühne und mit Ursina Lardi – "Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs". Dieser Abend aber gehört nicht zu seinen besten.

Milo Rau kombiniert in ''Lenin'' Re-Enactment, das Nachstellen historischer Ereignisse, mit einem naturalistischen Kammerspiel. Heraus kommt leider kein spannendes Theater. Sondern das Making Of eines etwas betulichen Historienfilms.'' schreibt 

Mounia Meiborg auf   kulturradio.de

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1 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik
Die Revolution stirbt
7 Jahre her.
Kritik
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Regisseur Milo Rau und das Ensemble der Schaubühne Berlin transportieren mit der Inszenierung [i]>>LENIN<<[/i] ihr Publikum in die ehemalige Sowjetunion und lassen uns am Untergang des Staatsführers Lenin und des Sozialismus teilnehmen.

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Wie ein Erzähler, begleitet der russische Revolutionär und Theoretiker Leo Trotzki (Felix Römer) uns in Lenins Heimat, die ehemalige Sowjetunion. Lenin

(Ursina Lardi)

, der für viele seiner Genossen der klügste Mann seines Jahrhunderts war, wurde nach der Oktoberrevolution und der Gründung einer

Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

zum Pflegefall. Trotzki, der eine Biografie über Lenin geschrieben hat, beschreibt uns zu Beginn des Schauspiels, welches hauptsächlich auf der Leinwand abspielt, dass wir eine transzendentale Perspektive auf die Geschichte nach der Oktoberrevolution von 1917 einnehmen. Eine aufklärerische Perspektive, die omnipotent wirkt, weil Drehbühnen-Technik und Kameras, das Schauspiel auf eine Leinwand für einen anderen Blick projizieren. Angekommen in Lenins Datsche, finden wir den großen Revolutionär

Wladimir Iljitsch Lenin

in seinem Krankenbett vor. Sein Körper ist schwach und je weiter der Abend voranschreiten, um so schwächer wird auch sein Geist.

Gemeinsam erleben wir an diesen Abend den Verfall der Sowjetrepubliken mit seinem Staatsführer Lenin.

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Über unterschiedliche Blickwinkel und Charaktere wird die Zeit nach der Oktoberrevolution im Hause Lenin nachgespielt. Die große Revolution, die die Freiheit aller Bürger zum Ziel hatte, forderte eiskalte Gewalt und viele Todesopfer. Und

genau so verhält es sich mit Lenin, ein Sozialist, der über die Revolution einen neuen Menschen erschaffen und von der Unterdrückung befreien wollte, spricht mit den anwesenden Kindern als erstes Mordopfer der Revolution.

Zuerst

sterben

immer

die Kinder im Krieg. Auch der ehemalige Soldat

(Konrad Singer)

ist der Ansicht, dass die Revolution

viel Unheil angerichtet habe

: >>Alle sind noch dreckiger geworden, alle tot, Tiere sterben auch aus.<< Und Lenins Köchin

(Veronika Bachfischer)

beschreibt ihre Zeit im Kampf, als wörtliches gefressen oder gefressen werden.

Wofür war die Revolution gut? – Eine Frage auf die der immer schwächer werdende Lenin keine Antwort finden wird.

... Weiterlesen

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1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
Historisches Reeanctment mit Tschechowscher Melancholie
7 Jahre her.
Kritik
Milo Rau ging es darum, die Datscha als „albtraumhaftes Haus“ zu inszenieren, in der ein „quasi-gelähmter“ Körper im Halbdunkel versinkt, während sich ein „Monster“ seines Lebenswerks bemächtigt. Den zweiten Teil spielt Damir Avdic, ein noch recht neues Gesicht im Schaubühnen-Ensemble, exzellent. Im Frühjahr wurde er als „Toter Hund in der chemischen Reinigung“ in einer unausgegorenen Farce von Angélica Liddell verheizt (Kritik), diesmal überzeugt er als zynisch grinsender, Kinder gütig streichelnder, eiskalt berechnender Stalin. Der erste Teil funktioniert nur mit Einschränkungen: wie schon in ihrer letzten Zusammenarbeit mit Milo Rau („Mitleid. Geschichte eines Maschinengewehrs„) überzieht Ursina Lardi als Lenin wieder maßlos. Entstellt kauert sie im Schlussbild neben Nina Kunzendorf. Der Speichel rinnt ihr über die Wange. Seufzend beklagen beide das Schicksal ihrer Kinderlosigkeit. Die Szene droht in der Karikatur zu versinken. Zum Glück versteht es Milo Rau, die Balance zu wahren. Er spielt das wunderschöne „Who by fire“ von Leonard Cohen, das den Abend in einer Tschechowschen Melancholie ausklingen lässt, die für manche Langatmigkeit entschädigt. Weiterlesen auf Das Kulturblog
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1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
A schöne Leich
7 Jahre her.
Kritik
''Mit aus verschiedenstem Recherchematerial destillierten Gesprächen und einzelnen Monologen baut Rau einen Tag, an dem der Kopf der Revolution dahindämmert und schlussendlich nach einer letzten Rede an die Umstehenden, in der er noch mal Bourgeoisie und „sogenannte Demokraten“ geißelt, zusammenbrechend über der Kloschüssel landet. Eine Ansprache an die Arbeiter, zu denen die Linke heute mehr denn je den Kontakt verloren hat. Das Ergebnis ist bekannt. Dazu lässt Rau viel Bach spielen, leise grollt Donner im Hintergrund, und das Ende markiert "Who by Fire" von Leonard Cohen, ein Song über verschiedene Todesarten, inspiriert von einem jüdischen Gebet. Nichts ist hier Zufall, alles funktioniert als Kommentar oder Spiel mit den Mitteln des Films und Theaters.  „Wie würden sie Lenin darstellen?“ fragt Lardis Lenin einmal den Volkskommissar für Bildung Lunatscharski (Ulrich Hoppe). Ob nun als Mensch oder Ikone, die Inszenierung wird Lenin nicht vom Thron der geschichtlichen Verklärung stoßen können. Rau will sich auch nicht generell von den Zielen einer politischen Revolution verabschieden, sondern laut Programmbuch alles in einen größeren Zusammenhang setzen. Dazu gibt es weitere Veranstaltungen wie das von ihm Anfang November in der Schaubühne geplante Weltparlament „General Assembly“ oder ein Reenactment des Sturms auf das Winterpalais auf dem Platz vor dem Deutschen Bundestag. Wie man heute revolutionär denken und handeln könnte, verrät der Abend nicht. Das Sterben oder Weiterleben von Utopien dürfte davon auch weitestgehend unberührt bleiben.'' schreibt Stefan Bock am 23. Oktober 2017 auf KULTURA-EXTRA
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0 von 0 Person(en) gefiel diese Kritik

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