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Schaubühne am Lehniner Platz
www.schaubuehne.de
Kurfürstendamm 153 - 10709 Berlin
Telefon: 030 890023
SPIELPLAN & KARTEN

Bucket List

Bewertung und Kritik zu

BUCKET LIST 
von Yael Ronen & Shlomi Shaban
Premiere: 9. Dezember 2023 
Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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Eingeladen zum 61. Berliner Theatertreffen (2024) 

Zum Inhalt: Wenn wir schon die Realität nicht ändern können, dann doch wenigstens unsere Erinnerungen: Wie schön wäre es, wenn man den eigenen Lebensrückblick gestalten könnte? Anstatt das gelebte Leben erinnern zu müssen, könnte man auf das zurückblicken, was man gerne erlebt hätte. Was also darf man sich nicht entgehen lassen? Was gehört einfach zum Leben dazu? Auf einer »Bucket List« vermerkt man Dinge, die man gemacht haben möchte, »before kicking the bucket«, also bevor man den Löffel abgibt. Man möchte schließlich nicht am Leben vorbeigelebt haben! Und nun muss man sich angesichts neuer Forschung und Technologie fragen: Soll man die eigenen Erinnerungen verändern? Entstehen dadurch neue Probleme?Möglicherweise werden konfliktgeladene Konstellationen verschärft: Frühere Auseinandersetzungen und leidvolle Erfahrungen werden ohnehin gänzlich unterschiedlich erinnert.
Wie soll man sich gemeinsam auf Gewesenes einigen, wenn jemand seine Erinnerungen verändert hat? Möglicherweise erinnert der Körper manches besser als unser vergessliches Gehirn. Wie kann man sich Zugang zu diesen verschütteten Erinnerungen verschaffen? Musik ist nachweislich eine gute Mittlerin, um die Tiefen der eigenen Vergangenheit aufzuschließen und plötzlich längst Vergessenes zu erinnern

MIT: Moritz Gottwald, Carolin Haupt, Ruth Rosenfeld, Damian Rebgetz
LIVEMUSIK: Thomas Moked Blum, Amir Bresler, Shatzky

REGIE: Yael Ronen
SONGWRITING UND KOMPOSITION: Shlomi Shaban
BÜHNE: Magda Willi
KOSTÜME: Amit Epstein
KOMPOSION UND MUSIKALISCHE LEITUNG: Yaniv Fridel, Ofer (OJ) Shabi
VIDEO: Stefano di Buduo
DRAMATURGIE: Irina Szodruch, Martín Valdés-Stauber
LICHT: Erich Schneider
STIMMTRAINER: Till Josa Paar

3.5 von 5 Sterne
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Symbolische Science-Fiction-Geschichte
1 Jahr her.
Kritik

''Einen derart getragenen Ton hat man bei Shlomi Shaban und der Regisseurin Yael Ronen noch nie gehört. Bislang waren ihre gemeinsamen Arbeiten kluge, unterhaltsame, spritzige Debatten-Musicals ("Slippery Slope"). Dabei enthalten sich die beiden jedes konkreten Kommentars zum Nahost-Konflikt. Sondern erfinden stattdessen eine symbolische Science-Fiction-Geschichte, die an den Hollywood-Film "Vergiss mein nicht" mit Kate Winslet und Jim Carey denken lässt: Die Firma "Zeitgeist" hat eine Methode gefunden, um die Menschen von ihren Traumata zu befreien: Sie löscht die Erinnerungen, kollektive und individuelle. Gegenwart für immer. Und da spielt das Musical dann herrlich ironisch auf: So viele Kriege und Traumata gibt es auf der Welt, eine wahre Goldgrube!

Aber "Zeitgeist" steht natürlich nicht nur für eine Firma, sondern für die Zeit, in der wir leben. Und in der, so singen die vier Performer:innen, gibt es kein Dazwischen. Nur rechts und links. Das ist Ronens Gesellschaftskritik.'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur

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Kitsch, Eskapismus und Ratlosigkeit
1 Jahr her.
Kritik

Dem 75 Minuten kurzen Abend, der zwar noch „Bucket List“ heißt, das ursprüngliche Thema aber nicht mal mehr antippt, sind die Ratlosigkeit und die Sehnsucht nach Eskapismus anzumerken. Zu sehr gefälligen Harmonien singen die Ensemble-Mitglieder Ruth Rosenfeld/Moritz Gottwald/Carolin Haupt mit Damian Rebgetz als Gast und begleitet vom Live-Trio Thomas Moked Blum, Amir Bresler, Hila Kulik/Shatzky vom Krieg und posttraumatischen Belastungsstörungen.

Ganz in Schwarz sind sie gekleidet, dazu rieseln in unregelmäßigen Abständen weiße Kleidchen und Stofffetzen von der Decke auf Magda Willis Bühne: Als Brautkleider, letztes Hemd beim Begräbnis, aber auch als Patienten-Kleidung können diese Accesoires gelesen werden.

Geradezu kitschig wirken diese Passagen. Für weitere Irritation sorgt, dass das Musical in seiner Eskapismus-Sehnsucht in eine banale Beziehungs-Soap abdriftet. Immerhin bleibt noch die schöne Musik mit tollen Stimmen, ansonsten würde der kurze Abend allzu sehr verflachen.

Dieses „Bucket List“-Musical, das am 9. Dezember 2023 Premiere hatte, wirkt hilf- und ratlos. Die Schaubühne war schon weiter: Carolin Emckes „Streitraum“-XL-Ausgabe vom November rang drei Stunden lang um eine Antwort, blieb aber nicht beim Eskapismus stehen, sondern analysierte die Strukturen des jahrzehntelang andauernden Konflikts und fragte, unter welchen Bedingungen eine Lösung oder zumindest ein Hoffnungsschimmer denkbar wäre.

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