Zum Inhalt: Dieser Kult-Erfolg des Musiktheaters überschreitet mit seinen Songs und seiner Geschichte jede geographische, soziale und sexuelle Grenze. Von Ost-Berlin kämpft sich Hedwig auf der Suche nach dem Ursprung der Liebe bis in die Vereinigten Staaten durch. Mit allen Wasser gewaschen und weiß Gott nicht auf den Mund gefallen, stellt sie sich jeder Herausforderung, die das Leben ihr mal so eben vor die Füße wirft. Findet sie, was sie sucht? – Oder, was sucht sie eigentlich? Eine gewagte Lebensreise, die Respekt einflößt.
HEDWIG AND THE ANGRY INCH wurde am Off-Broadway von Peter Askin, Susann Brinkley und James B. Freydberg am Jane Street Theatre produziert, wo es am 14. Februar 1998 unter der Regie von Peter Askin uraufgeführt wurde.
Mit: Sophia Euskirchen (als Lilian Holiday), Gabriel Schneider (als Bill Cracker), Jacqueline Macaulay (als Dame in Grau und Die Fliege), Klaus Christian Schreiber (als Major der Heilsarmee und Frederik Jackson), Noëlle Haeseling (als Jane und Bob Merker), Felix Lüke (als Sam Worlitzer), Martin Schneider (als Jimmy Dexter), Moritz Carl Winklmayr (als Johnny Flint), Johanna Asch (als Touristin, Kommissarin und Mary), Lennart Preining (als Tourist, Kommissar und Leutnant der Heilsarmee) und Daniel Warland (als (Governor und Leutnant der Heilsarmee) sowie den Musikern Semjon Barlas, Karola Elssner, Johannes Gehlmann, Stephan Genze, Roland Schmitt und Otwin Zipp
„Hedwig and the angry Inch“ im Renaissance-Theater Berlin – das grenzüberschreitende Kultstück
1 Jahr her.
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Kritik
Das Stück „Hedwig and the Angry Inch“ ist Kult. Am Off-Broadway von Peter Askin, Susann Brinkley und James B. Freydberg am Jane Street Theatre produziert und dort am 14. Februar 1998 uraufgeführt, hat es schon längst auch in Deutschland unter der Regie von Guntbert Warns einen Legendenstatus erreicht. Davon konnte ich mich am Freitag, den 30.12.2022, im Renaissance-Theater selbst überzeugen.
Doch wovon handelt „Hedwig and the angry Inch“? Das Stück handelt von dem jungen und homosexuellen Hansel, der in der DDR aufwächst. Hansel verliebt sich in einen amerikanischen Soldaten und begleitet ihn in die USA. Doch vorher muss sich Hansel zu Hedwig umoperieren lassen. Aber die OP misslingt, ein kleines Überbleibsel bleibt: the angry Inch. In den USA trennt sich das Paar. Erneut verliebt sich Hedwig, diesmal in Tommy. Hedwig greift Tommy unter die Arme und lehrt ihn alles über den Rock und das Schreiben von Songs. Mit Hedwigs Unterstützung und ihren Songs wird Tommy ein Star und verlässt daraufhin Hedwig. Hedwig gibt nicht auf und geht mit ihrer Punk-Band „The Angry Inch“ und ihrem neuen Mann Yittzhak auf Tournee.
Sven Ratzke spielt Hedwig. Oder ist Sven Ratzke Hedwig? Das konnte ich nicht mehr eindeutig beantworten, denn Sven Ratzke spielt nicht diese Rolle, er lebt sie. Mit blonder Mähne und viel Schminke, in einem schwarzen Minikleid, mit lauter und rockiger Stimme und mit einem vulgären Mundwerk begeisterte die Kunstfigur Hedwig jede Generation im Saal. Wir erlebten ein bombastisches Rockkonzert und schmunzelten über obszöne Gesten und Witze. Dabei wurde Hedwig von Itzhak (Noelle Haeseling) und ihrer Band „The Angry Inch“ begleitet. Punk, Glamrock und sehr viel gute Laune – Hedwigs „Schnecken“ konnten auf ihren Stühlen nicht still sitzen. Die Botschaft war klar: Wir alle, unabhängig von unserem Geschlecht, unserer Religion, unserer Hautfarbe und unserer sexuellen Orientierung, suchen nach Anerkennung und nach der bedingungslosen Liebe.
Mein Fazit: Ein Musical? Ein Rock-Konzert? Auf jeden Fall ein Kultstück! Geschlechtsspezifische und sexuelle Grenzen werden einfach gesprengt, denn wir sind alle eins: Menschen, die in „Hedwig and the angry Inch“ nicht nur eine fetzige Musik erleben, sondern eine Kultfigur, die von dem Kultdarsteller Sven Ratzke verkörpert wird. Das nächste Mal könnt Ihr Hedwig am 28. April 2023 live im Renaissance-Theater erleben.