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    SPIELPLAN & KARTEN

    Beethoven 7

    Bewertung und Kritik zu

    BEETHOVEN 7 
    Sasha Waltz & Guests
    Premiere: 11. März 2023 
    Radialsystem V - Berlin

    Zum Inhalt: Am 11. März 2023 kommt der neue zweiteilige Abend von Sasha Waltz & Guests mit dem Titel „Beethoven 7“ im Radialsystem zur Uraufführung. Eine Choreografie von Sasha Waltz zu dem Auftragswerk „Freiheit/Extasis“ des zeitgenössischen Komponisten Diego Noguera sowie zur Musik von Ludwig van Beethovens „Sinfonie Nr. 7 in A-Dur (op. 92)“.

    In „Beethoven 7“ widmet sich Sasha Waltz gemeinsam mit einem Ensemble von 13 Tänzer*innen der kompletten „Sinfonie Nr. 7 in A-Dur (op. 92)“. In dieser besonderen Musik, entstanden 1812, als Beethoven bereits taub wurde, schwingen Fragen seiner Zeit mit, die für uns auch heute noch eine Rolle spielen: das Scheitern einer Revolution, die (erzwungene) Rückkehr zu alten Traditionen, die Reibung zwischen dem Wunsch nach gesellschaftlicher Transformation und Restauration und der damit einhergehende Verlust von Freiheit und Zukunftsperspektiven. Zu den live gespielten elektronischen Klängen von Diego Noguera mit dem Titel „Freiheit/Extasis“, die während des Kreationsprozesses entstehen, greift Sasha Waltz diese Themen zu Beginn des Abends auf und interpretiert sie aus zeitgenössischer Perspektive: Wie verhalten sich persönliche Freiheit und gesellschaftliche Zwänge zueinander?

    Konzept und Choreografie: Sasha Waltz
    Musik: Ludwig van Beethoven, Diego Noguera
    Kostüm: Bernd Skodzig, Federico Polucci
    Licht: Martin Hauk, Jörg Bittner
    Dramaturgie: Jochen Sandig, Christopher Drum
    Repetition: Yael Schnell

    3.7 von 5 Sterne
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    Beethovens Siebte, vertanzt
    1 Jahr her.
    Kritik

    ''Zu sehen waren die mit luftseidenen beigefarbenen Kleidern, später mit gleichfarbigen Trikots und schwarzen Röcken oder Hosen von Bernd Skodzig eingekleideten dreizehn Tänzerinnen und Tänzer der Truppe Sasha Waltz & Guests:

    Sie begegnen sich (im ersten Satz der Sinfonie), sie verharren melancholisch und verkräftigen sich nach und nach (im zweiten Satz), sie lösen sich von sich und brechen tatkräftig und voller Siegeswillen auf; eine der Tänzerinnen schwingt mit Siegeszuversicht und -freude eine durchsichtige Seidenfahne; bei ein paar Beteiligten sind plötzlich physische Beeinträchtigungen erahnbar, manche fangen an zu zucken (im dritten Satz), und schließlich bündelt sich das mehr oder weniger diffus zu nennende "Gesamtgeschehen" zu bewegter und getanzter Gruppendynamik (im vierten Satz) - und als Finaleindruck bleibt hängen, dass die vorher schon bemerkbar gewesenen epileptischen Zwischenfälle von wenigen sich jetzt als scheinbar kriegsverletzt bedingte körperliche Versehrheiten erweisen; so gesehen wird die unbedingte Sieg- und Freiheitskomponente, die der Siebten innewohnt, richtigerweise ad absurdum geführt. Dennoch schön anzusehen.'' schreibt Andre Sokolowski am 14. März 2023 auf KULTURA-EXTRA

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    Zwischen Rave, Aliens und Klassik
    1 Jahr her.
    Kritik

    Mit wummernden Bässen, ganz unklassisch, beginnt der neue Doppelabend von Sasha Waltz, der „Beethoven 7“ überschrieben ist. Diego Noguera, ein in Berlin lebender Chilene, steht live am Mischpult und erhöht die Dosis langsam. Anfangs staksen die Tänzer*innen mit Alien-Masken tastend durch den Bühnen-Nebel zu sphärischen Klängen. Immer dringlicher und lauter werden die Beats, die Empfehlung, zu Ohrstöpseln zu greifen, ist sehr angebracht, die Elektro-Komposition schüttelt Ensemble und Publikum durch.

    „Freiheit/Extasis“ ist das Auftragswerk von Noguera überschrieben: zuckende Körper in der Revolte. Der Bühnen-Nebel erinnert an das Tränengas bei den Protesten in Tiflis, das gestern bei einem „Radar Ost“-Gastspiel in einem Video-Einspieler zu sehen war. Später formiert sich das Ensemble zu einem ekstatischen Rave, das nicht weit entfernte Berghain grüßt herüber.

    Nach der Pause das Kontrastprogramm: Beethovens 7. Sinfonie, in einer Einspielung von Teodor Currentzis, mit dem Sasha Waltz & Guests bereits 2021 bei einer arte-Produktion zum Beethoven-Jubiläumsjahr in  Delphi zusammenarbeiteten. Waltz gelingt es in dieser Choreographie, die klassische Formstrenge mit einer unerwarteten Leichtigkeit abzufedern. Manche Bewegungen lassen Anklänge an den Street Dance durchschimmern, wenn das Ensemble springt und jubelt.

    Im Zeitalter der Befreiungskriege und der aufkeimenden Nationalbewegungen komponierte Beethoven seine 7. Sinfonie. Eine weiße, transparente Flagge schwenkt eine Tänzerin, bewusst verzichtet Waltz auf die üblichen Nationalfarben, auch dies ein interessanter Kontrast zum Fahnen-Schwenken und „Slava, Ukraini“-Rufen, in das an diesem Wochenende jedes osteuropäische Gastspiel am DT Berlin mündete.

    Zu Assoziationen und Gedanken rund um Freiheitskampf, Nationalstolz und Nationalismus lädt dieser Doppelabend von Sasha Waltz ein, der Ende August/Anfang September wieder im Radialsystem zu erleben sein wird.

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    Widersprüche und Gegensätzlichkeiten
    1 Jahr her.
    Kritik

    ''Da beginnt ein Tänzer plötzlich beginnt zu zucken, seine Bewegungen zersplittern, es scheint seinen Körper zu zerreißen, was allmählich auf alle anderen überspringt. Die bisherige Harmonie von Tanz und Musik endet, dies ist nun keine heile schöne Welt mehr, kein Jubilieren, kein losgelöstes freudiges Taumeln im Finalsatz – stattdessen Kanten, Ecken und Widersprüche im Tanz, Gegensätzlichkeiten zur Musik.

    Was auf die Spitze getrieben wird, wenn dann eine Tänzerin eine durchsichtige, silbern schimmernde große Fahne schwingt, eine Anspielung auf eine Interpretationslinie der Siebten Sinfonie als festlich-nationalstolze Feier-Musik. Die kurz befürchtete Peinlichkeit eines Aufgreifens stolzer Trunkenheit, bleibt zum Glück aus, die Widersprüche bleiben. Niemand schließt sich der Fahnenschwingerin an, der Tanz bleibt brüchig und karstig, Musik und Tanz bleiben im Zerwürfnis. Beethovens ausgelassener Jubel-Taumel am Ende findet im Tanz keine Entsprechung.'' schreibt Frank Schmid auf rbbKultur

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