Bewertung und Kritik zu
RETTE UNS, OKICHI!
Japanische Nationaloper nach Kosaku Yamada
Regie: Tomo Sugao
Premiere: 18. Februar 2017 (Europäische Erstaufführung)
Neuköllner Oper, Berlin
Kurofune (“ Schwarze Schiffe“) gilt als die erste große, nationale Oper in Japan. 1940 uraufgeführt, kurz vor Kriegseintritt, jedoch viel früher geschrieben, erzählt sie von einem nationalen Mythos: der Erzwingung der Öffnung Japans für die Handelsinteressen der USA, durch Androhung von Kanonenbeschuss durch die sog. „schwarzen Schiffe“. Um diesen zu vereiteln wird das Mädchen Okichi von zwei Seiten zugleich bedrängt und beauftragt: dem US Konsul als Geisha zu dienen und der fremden Großmacht willfährig zu sein, wie es die Provinzregierung von ihr fordert. Oder den Fremden umzubringen, wie die alten Samurais es wollen: denn nur so könne man sich vor einer Invasion der Fremden schützen und Heimat, Tradition und nationale Identität retten. Was also soll Okichi tun? Wie kann sie allen Ansprüchen gerecht werden, und sich selbst?
Mit: Yuri Mizobuchi, Edwin Cotton; Tobias Hagge sowie Aki Schmitt (Klavier) und Naomi Sato (Sho)
Inszenierung: Tomo Sugao
Musikalische Leitung: Aki Schmitt