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SPIELPLAN & KARTEN

Faust

Bewertung und Kritik zu

FAUST
von Johann Wolfgang Goethe
Regie: Maurici Farré 
Premiere: 10. Juni 2017
Monbijou Theater Berlin
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Zum Inhalt: Faust ist unglücklich. Er hat ein Leben voll zweifelhafter Studien, alchemistischer Schauauftritte, oft misslungener Geisterbeschwörungen, Explosionen und dem Verkauf von wunderwirksamen Wässerchen hinter sich. Plötzlich erscheint der Erdgeist, mit dem er immer sprechen wollte, sagt ihm, wie klein das menschliche Wesen – auch Faust selbst – sei, und bricht danach das Gespräch ab. Faust ist tief gekränkt und will sich umbringen, doch der Klang der Osterglocken rettet ihn.

Mit Michael Kind, Matthias Horn, André Kudella, Marisa Wojtkowiak, Franziska Hayner

Regie: Maurici Farré
Dramaturgie: Maurici Farré
Kostümbild: Isa Mehnert
Bühnenbild: David Regehr
Technische Leitung: Sebastian Söllner

 
Meinung der Presse zu „Faust“ - Monbijou Theater


Zitty
★★★☆☆

 

3.0 von 5 Sterne
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Monbijou- Sommertheater in Berlin (Faust)
7 Jahre her.
Kritik

Der Stil ist komödiantisch, eine vom Theater selbst geschriebene Moritat a la Brecht leitet das Spiel ein, sie wird sehr kühl und mahnend von einer Akkordeonspielerin gegeben, (Christen allgemein, wann wollt Ihr euch verbessern…), die mit einer schwarzen Fallhand im Tuch wie eine unheimliche Bettlerin verkleidet ist.  Die Moritat und der anschließender Mephisto, der in dieser Szene einmal kurz als Bettler geht, erwecken den Eindruck, als spiele hier eine fahrende Wandertruppe, die vorher das Publikum um Geld anbetteln muss. Noch spannender: Die Moritat ist dem ursprünglichsten Urfaust nachgedichtet, den es gibt, eine anonym gebliebene Schrift.

Schauspieler:

In meiner Aufführung (Die Stücke sind alle mehrfach besetzt) spielte  Marisa Wojtkowiak , schon letztes Jahr im Team, sie beherrscht eine große Variationsbreite verschiedener Figuren und Typen, Frauen-, wie Männerrollen. Sie gibt hier das komödiantische Gretchen sehr gut und wunderbar puppenhaft.

Modernisierung

Auerbachs Keller wurde von der Regie in eine Art Ballermanns Kneipe auf Mallorca verwandelt, hier hat der Hanswurst wieder seine großen Momente, ansonsten ist  Andre´Kudella  als Mephisto weniger mystisch als listig, weniger Teufelsfigur als studentischer Ratgeber für den überdrehten Professor, und des „Pudels Kern“ (hier per Bühnenbild, von  David Reger  in Schaukelpferdgröße mit roter Zunge und Glühaugen modelliert) scheint zu sein, dass dem einsamen Denker, der sich selbst anödet, einfach nur einige sinnliche Freuden verschafft werden müssen.

Geschieht wie nebenbei

Das schafft Mephisto durch ein Tränkchen, was er dem Dichter reicht, nach dessen Genuss er dann „Helenen in jedem Weibe“ sehen soll.  Dieser entflammt auch tatsächlich, beschenkt ein „Gretchen“, erobert es durch Küsse, jedoch, als es ihn nach seiner Einstellung fragt (Wie hälst du´s mit der Religion?) und Goethe-Faust dann etwas ausweichend wird, verliert sich sein Gefühl schon wieder, danach folgt eine Mordszene mit dem Bruder des Gretchens (Faust bringt den Bruder um, das erinnert an Romeo und Julia, geschieht aber wie nebenbei und bleibt auch gänzlich ohne Pathos) dann sinkt ziemlich sofort danach auch das Gretchen sterbend hin, was keinen weiter zu stören scheint, am wenigsten das Gespann Faust-Mephisto.

Über Konventionen hinweggesetzt

Goethe in Kurzform, das Stück eher als Konzentrat, leichte, statt schwere Sprache, leichte, statt schwere Machart, doch alles drin und Goethe, wie ich finde, gut ausgedeutet, seine Philosophie, seine gedrechselten Argumentationen, seine Rechtfertigungen und Gewissensbisse anlässlich Gretchens weggelassen, stattdessen ein Goethe, der sich vor allem über Konventionen hinwegsetzt. Weiterlesen

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