Bewertung und Kritik zu
DER DIENER ZWEIER HERREN
von Carlo Goldoni
Regie: Jan Zimmermann
Premiere: 1. Juli 2022
Hexenkessel Hoftheater / Monbijou Theater Berlin
Zum Inhalt: Mit dem Goldoni-Klassiker „Der Diener zweier Herren“ hat sich die Truppe mit Regisseur Jan Zimmermann ein besonderes Stück ausgesucht, das nah an die Wurzeln der Hexenkessel-Spielweise heranreicht: Nichts in der Tasche und noch weniger im Magen. Die Not macht Truffaldino so für brillante Einfälle empfänglich. Er beschließt, in Zukunft doppelt zu kassieren: Als Diener zweier Herren. Also heuert Truffaldino bei zwei Arbeitgebern an, die sich kennen, schlimmer noch: lieben. Denn einer der Herren ist eine Dame namens Beatrice, die als Mann verkleidet nach ihrem Geliebten Florindo sucht – Truffaldinos anderem Arbeitgeber. Der arme Diener versucht alles, um ein Aufeinandertreffen der beiden zu verhindern. Aber finden wahrhaft Liebende nicht immer zueinander?
Des Dieners Truffaldino Geschichte, der aus purer Not bei zwei Herren anheuert und nun deren Aufeinandertreffen um jeden Preis verhindern muss, ist klassisches Verwechslungsspiel und doch immer auch Lachen am Rande des Abgrunds. Ein Fest für die Vielfalt und Wandlungsfähigkeit des Ensembles. Spielwütig, archaisch und wildwüchsig ist die Commedia dell’arte seit jeher gelebter Widerstand zum akademischen Literaturtheater und somit ganz im Hexenkessel-Geiste.
Regie, Fassung: Jan Zimmermann
Kostüme: Isa Mehnert
Musik: Markus Götze