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Komödie & Theater am Ku'damm
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SPIELPLAN & KARTEN

Vanya

Bewertung und Kritik zu

VANYA  
nach „Onkel Wanja“ von Anton Pawlowitsch Tschechow von Simon Stephens
Regie: Felix Bachmann 
Premiere: 3. August 2025 
Komödie am Kurfürstendamm im Berliner Ensemble, Neues Haus

 

Zum Inhalt: Tschechows Geschichte ist gleichzeitig urkomisch und schmerzhaft tragisch: 

Sie handelt von Beziehungen zwischen Menschen, geprägt von Abhängigkeiten, enttäuschten Erwartungen und der Unfähigkeit, miteinander, statt nur übereinander zu reden. Aber auch von Hoffnung und der Suche nach zwischenmenschlicher Nähe oder gar Liebe. Haben wir wirklich eine Wahl zwischen „weiter so“ und dem Aufbruch in ein erfüllteres Leben? Was bedeutet es eigentlich, in diesen makabren Zeiten Mensch zu sein?

Regie: Felix Bachmann
Bühne: Kaspar Zwimpfer
Kostüm: Martina Müller
Musik: Dominik Dittrich

2 Bewertungen

3.5 von 5 Sterne
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Vanya
1 Monat her.
Kritik

''Alexander ist nicht wie bei Tschechow Professor, sondern ein alternder Filmemacher, der sich mit seiner jungen Frau Helena mangels Geld auf den Kartoffelhof seiner verstorbenen ersten Frau zurückgezogen hat. In der ersten Szene spielt Mommsen den Arzt Michael, der wie bei Tschechow zu viel trinkt und wie die Titelfigur Ivan (Vanya) ein Auge auf Helena geworfen hat. Des Weiteren sind da noch Sonia, die unglückliche Tochter Alexanders aus erster Ehe, ihre Großmutter Elisabeth und der verarmte Nachbar Liam, bei Tschechow bekannt als Waffel, hier auch genannt Krater. Wer Tschechows Stück kennt, wird sich recht gut in Stephens Fassung zurechtfinden. Im Grunde geht es auch hier um verpasste Gelegenheiten, die Sehnsucht nach Liebe, vergebliche Hoffnung und große Enttäuschungen. Ein Leben in ewiger Wartestellung. Erst plumpsen die Kartoffeln aus dem alten Schrank. Am Ende versucht Mommsen vergeblich, sie wieder einzuräumen.

Da menschelt es auch immer wieder gewaltig. Mommsen spielt sich fühlend ein in die verschiedenen Charaktere. Was nicht grundlegend falsch ist, aber auch zum zunehmenden Verwischen der einzelnen Eigenarten der Figuren führt. Vermutlich ist das aber sogar Absicht. Dem Schauspieler reichen hier Accessoires wie ein Fächer für die zarte Helena, ein Stock für Alexander oder Elisabeth, ein etwas energischerer Ton und ein Arztkoffer für Michael. Den sich dem Müßiggang ergebenen Melancholiker Vanya spielt er halb in einem Bademantel steckend. Die traurige, trotz allem immer positiv denkende Gestalt des Liam wohnt hier unterm Tisch. So spielt sich Mommsen relativ unterspannt von Szene zu Szene, wechselt fast unmerklich die Charaktere, so dass der untrügliche Eindruck einer einzigen, sich um ein unerfülltes Leben drehenden Person entsteht. Ein Tänzchen der vergeblich in den Arzt verliebten Sonia mit dem Kühlschrank und der Ausbruch Vanyas aus seiner Lethargie mit Gewehrschüssen und Regalausräumung bei der Ankündigung Alexanders, das Gut zu verkaufen und mit dem Erlös auf die Isle of Man zu ziehen, sind dann schon die Höhepunkte des Abends, der zwischen launiger Tragikomödie und am Ende etwas sentimental-kitschigem Edelboulevard changiert. Oliver Mommsens brillantes Spiel garantiert allerdings für durchweg gute Unterhaltung.'' schreibt Stefan Bock am 12. August 2025 auf KULTURA-EXTRA

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TV-Promi spielt acht sehnsuchtsvoll leidende Tschechow-Figuren
1 Monat her.
Kritik

Die Komödie am Ku´damm zeigt vier Wochen lang am Schiffbauerdamm ein Solo von TV-Star Oliver Mommsen, der vor allem für seine Rolle als Bremer Tatort-Kommissar bekannt ist, die er von 2001 bis 2019 fast zwei Jahrzehnte lang spielte.

In „Vanya“ schlüpft er in acht verschiedene Rollen: ein Fächer, ein Gehstock, ein rheinischer Dialekt. Es sind nur ein paar Requisiten oder eine veränderte Stimmlage, die den Übergang von einer Figur zur nächsten markieren. Gemeinsam ist allen acht ihre Melancholie, ihre unerfüllte Sehnsucht und ihr ungelebtes Leben. Unverkennbar stammen alle acht Figuren aus dem Kosmos von Anton Tschechow: seinen „Onkel Wanja“ hat der Brite Simon Stephens vorsichtig überschrieben, vom russischen Landgut auf einen irischen Kartoffelhof verlegt und daraus eine Ein-Mann-Show für einen Schauspieler gemacht. Bei der Londoner Uraufführung vor zwei Jahren switchte Andrew Scott durch die „Vanya“-Rollen.

Mommsen spielt erstaunlich zurückgenommen. Inmitten einer Retro-Kulisse von Kaspar Zwimpfer betont er im ersten Teil das Komödiantische in Tschechows tragikomischem Setting stärker, gibt dem Affen aber nie zu viel Zucker. Im Mittelpunkt stehen stets die sehnsuchtsvoll Leidenden, jede und jeder auf seine Art unglücklich.

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