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Komische Oper Berlin
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Telefon: 030 202600
SPIELPLAN & KARTEN

Wunderkammer

Premiere: 31.10.2025 Komische Oper im Schillertheater Berlin im Schillertheater

Choreographie von Marcos Morau

Musik von Clara Aguilar und Ben Meerwein
 

Marcos Morau, preisgekrönter Choreograph und derzeit «Artist in Residence» beim Staatsballett Berlin, ruft mit seinen unverwechselbaren Bühnenwelten vertraute Orte ins Gedächtnis, die er zugleich in traumartige und unwirkliche Sphären versetzt. Der Titel Wunderkammer verweist auf die historischen Wunderkammern – auch Kuriositätenkabinette genannt –, die im Europa der Renaissance und des Barock als Sammlungen außergewöhnlicher und ‹kurioser› Objekte dienten.

In diesen Wunderkammern wurde ‹Fremdartiges› und Faszinierendes aus Wissenschaft, Kunst und Natur zusammengetragen und vereint. Marcos Morau greift dieses Thema auf und verwandelt die Bühne in seinem Werk zu einem Ort voller Überraschungen und unerwarteter Perspektiven, um seine persönliche Formulierung der Frage nach dem ‹Fremden› aufzuwerfen. Wie es typisch für ihn ist, reflektiert er zugleich über die Theaterbühne selbst, und greift auf universelle Themen zurück, nämlich die Sehnsucht nach Zugehörigkeit und das Bedürfnis, die eigene Identität in einer immer komplexer werdenden Welt zu definieren. So wird Wunderkammer zugleich zu einem szenischen Spiegel unserer Zeit.

 

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28 Tage her.
Kritik

In eine „Wunderkammer“ lädt Marcos Morau, katalanischer „Artist in Residence“ für drei Spielzeiten beim Staatsballett Berlin. Von Google oder dem Programmheft erfahren wir, dass eine „Wunderkammer“ seit dem 16. Jahrhundert „Sammlungen von Kunstwerken, antiken Fundstücken, Büchern, Naturalien sowie kunstgewerblichen Raritäten in einem einzigen Raum“ bezeichnet, „wie sie damals unter den europäischen Oberschichten Mode waren.“

Diese Fährte führt aber in die Irre, Ausstellungsvitrinen oder Fundstücke wird man vergeblich suchen. Moraus „Wunderkammer“ ist eine schillernde Nummernrevue, die mit der Ästhetik der Berliner Club-Kultur spielt, aber nur in Andeutungen. Sehr vage bleibt Moraus Ansatz, seine „Wunderkammer“ lässt sich trotz der Frisuren, die an den Bubikopf der 1920er erinnern, oder der Fetisch-Harness-Applikationen weder einem konkreten Ort noch einer konkreten Zeit zuordnen.

Im nicht näher zu lokalisierenden Irgendwo bleibt auch der gesamte 70minütige Abend, den Morau entwickelte, der aus der spanischen Off-Szene stammt und mit seiner Compagnie La Veronal bekannt wurde. Irgendwo zwischen Musiktheater (Komponist*innen/Sounddesigner*innen Clara Aguilar/Ben Meerwein) und Tanz bleibt auch diese „Wunderkammer“ hängen: gefällig anzusehen und als kleiner Höhepunkt mit einer zum Premierenabend vor einer Woche passenden Halloween-Szene, bei der sich das Ensemble dem Publikum im Schillertheater bedrohlich nähert. Nachhaltigen Eindruck hinterlässt diese Revue nicht, vieles wirkt epigonal, wie Elisabeth Nehring zurecht im Fazit-Radio-Gespräch kritisierte.

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