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    SPIELPLAN & KARTEN

    Plateau Effect (Staatsballett)

    Bewertung und Kritik zu

    PLATEAU EFFECT
    von Jefta van Dinther
    Choreographie: Jefta van Dinther 
    Premiere: 6. September 2019 
    Staatsballett in der Komischen Oper Berlin 

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    Zum Inhalt: In Jefta van Dinthers Plateau Effect gleichen die Tänzerinnen und Tänzer einer Gemeinschaft, die in fortwährendem und rastlosem Wandel wechselnde Terrains in stetiger Bewegung durchwandert. Tätigkeiten wie Kommunizieren, Transportieren, Konstruieren und Bewohnen werden zu Choreographie, wenn sie als gemeinsames Handeln dargestellt werden; keine dieser Aktionen ist einer einzigen Person allein möglich. Durch Körper und Stimme, durch Sound, Licht und Materialien nähert sich diese Kraft des Gemeinschaftlichen dem Publikum, um sich sodann auch schon wieder zu entfernen. Eingebettet in die Klanglandschaften von David Kiers, mit dem Lichtkonzept von Minna Tiikkainen und der Szenographie der Künstlergruppe SIMKA, scheint die Aufführung von Plateau Effect durch eine Sequenz sehr aufwändiger Prozesse scheinbar hindurchzurasen, vibrierend und unaufhaltsam.

    Mit neun Tänzerinnen und Tänzern sucht Jefta van Dinther nach dem Effekt unklarer Orientierung und nach der Herausforderung für den Betrachter, verschiedene Ebenen von Choreographie, Licht und Bühne gleichzeitig zu erfassen. Das Wechselspiel des Sehens untereinander und innerhalb der Aktionen der Tänzerinnen und Tänzer einerseits, ihre Interaktionen mit den Materialien andererseits: Es entsteht eine ›Choreographie der Materie‹. Kleinigkeiten verschmelzen zu verblüffender Größe, sodass die nüchterne Wirklichkeit des Materials gewissermaßen in einen psychedelischen Ausnahmezustand gerät. An der Schnittstelle zwischen Fakten und Glauben-machen-Wollen prüft Plateau Effect unsere Fähigkeit, das Hier und Jetzt zu überschreiten. Plateau Effect ist 2013 für das Cullberg Ballet entstanden.

    Choreographie: Jefta van Dinther
    Sounddesign: David Kiers
    Bühne: SIMKA
    Licht: Minna Tiikkainen
    Einstudierung: Thomas Zamolo
    Choreographische Assistenz: Thiago Granato

    3.0 von 5 Sterne
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    Exzellente Feinheit und Klarheit
    4 years ago
    Kritik
    ''Die Staatsballett-Tänzer haben sich aufopferungsvoll in dieses für sie fremde Material, in diesen fremden Bewegungs- und objektkonzentrierten Kosmos hineingestürzt und das mit einer anderen Präsenz und Präzision als die Tänzer des Cullberg Balletts, das ja zu den renommiertesten in Schweden gehört, zu Recht berühmt ist. Das zeigt sich v.a. am Ende, wenn alle sich zuckend und krampfend, den Köper in Schleuderbewegungen verzerrt mit Blick ins Publikum an die Rampe nach vorn schieben – das hat bei dem absurden Bewegungsmaterial eine exzellente Feinheit und Klarheit bis in das letzte komplett verdrehte Gelenk. Anders als beim Gastspiel fünf Jahren gab es diesmal im Publikumsjubel keine Buh-Rufe, aber bei vielen Zuschauern wohl doch eine nachhaltige Irritation. Das ist keine Schönheit und Virtuosität des Klassischen Balletts oder auch der Moderne des 20. Jahrhunderts – das ist Tanzkunst in der Nähe zur Performance. Wie das Staatsballett-Publikum das annimmt, ob das nicht vielleicht doch zu radikal ist, wird sich zeigen. Auf jeden Fall gehen Sasha Waltz und Johannes Öhmann den Weg zu einer Zeitgenossenschaft des Staatsballetts sehr konsequent weiter.'' schreibt Frank Schmid auf rbbKultur
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    3 von 3 Person(en) gefiel diese Kritik
    Segel setzen
    4 years ago
    Kritik
    ''Am Anfang singt einer der Tänzer (wer? es stand nicht im Programmheft!) eine "Neukomposition für die Stimme von Sigríður Kristinsdóttir, die auf Michelle Gurevichs Friday Night beruht" - so kompliziert steht es auf dem Besetzungszettel. Und das hört sich schon sehr schön an; und es sieht auch schön aus, wie sich die zwei Frauen und fünf Männer in dem bühnenausfüllenden Vorhang buchstäblich hineinhängen, wie sie in seinem Stoff Geborgenheiten suchen; zirka eine Viertelstunde geht das so... (...) Ja und nach einer guten Stunde ist dann irgendwann, abrupter als abrupt, alles vorbei, Black out und Sense. Toll getanz. Ein schaler Nachgeschmack bleibt übrig, denn: Die absichtsvolle Kaperung einer für diese Art von Tanztheater so nicht prädestinierten Ballett-Company hatte auf kommandeuse Weise, fürs Momentum dieser Erstpremiere jedenfalls, obsiegt. Man sollte so was übergriffig nennen.'' schreibt Andre Sokolowski am 7. September 2019 auf KULTURA-EXTRA
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    1 von 2 Person(en) gefiel diese Kritik
    Ringen mit dem riesigen Vorhang
    4 years ago
    Kritik
    Sehr meditativ eröffnet das Staatsballett Berlin seine neue Spielzeit: in Jefta van Dinthers „Plateau Effect“ ringen die Tänzer*innen mit einem überdimensionalen Vorhang. In der ersten Szene sind sie gemeinsam aufgereiht. Manche noch ganz schüchtern, sie versuchen sich in dem überdimensionalen Stoff einzuwickeln, sich den Blicken zu entziehen, manche treten mutiger auf, eine Tänzerin ruft mit einem Sprechgesang zur Aktion. Langsam setzt sich die Gruppe in Bewegung: sie nehmen den Vorhang ab und ihn in Besitz. Die nächste Dreiviertelstunde wird zum intensiven Ringen mit der Materie. Die Tänzer*innen zerren an dem Stoff, beginnen, ihn mit Seilen in Form zu bringen und zu straffen. Der Stoff widersetzt sich, bauscht sich in die falsche Richtung. Nur gemeinsam ist die Gruppe stark genug, mit dem riesigen Vorhang zurecht zu kommen. Einer oder zwei allein würden sich sofort in dem Stoff verheddern und darin untergehen, wie sie immer wieder demonstrieren. Als Team schaffen sie es, gemeinsam an einem Strang zu ziehen und die Knoten zu knüpfen, bis schließlich ein Segel entsteht. Die letzten Minuten werden zum Trip: Die Konstruktion ist endlich stabil. Wie einen Fetisch umtanzt das Ensemble das gewaltige Tuch. Mit weit aufgerissenen Augen und ekstatischen Bewegungen feiern sie ihre Gemeinschaft, bevor nach 60 Minuten das Licht unvermittelt ausgeht. Die „Plateau Effect“-Choreographie hat immer wieder bildstarke Momente, erfordert aber Geduld. Im Zentrum steht das Ringen mit dem Stoff. Bereits der Titel spielt darauf an, dass Fortschritte kaum spürbar sind. Mühsam geht das Ziehen, Zerren und Schieben voran. Der Abend ist deshalb eine Einladung, die schweißtreibenden Arbeiten zu betrachten und sich seine eigenen Gedanken und Assoziationen zu diesem Ensemble zu machen, das sich an der widerspenstigen Materie abarbeitet. Weiterlesen
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