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Hebbel am Ufer (HAU)
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SPIELPLAN & KARTEN

Fampitaha, fampita, fampitàna

Bewertung und Kritik zu

FAMPITAHA, FAMPITA, FAMPITÀNA 
Soa Ratsifandrihana

Premiere: 26. Mai 2024 (Kunstenfestivaldesarts, Théâtre Varia, Kaaitheater, Brüssel) 
Deutschland-Premiere: 16. August 2024 (Tanz im August) 
Hebbel am Ufer (HAU), Berlin 

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Zum Inhalt: Vier Körper trotzen der Gewalt, die sie über die Jahre geprägt hat: Soa Ratsifandrihanas neue Arbeit spürt choreografisch und musikalisch den mannigfaltigen Erzählungen des diasporischen Lebens nach. Mit einem Gitarristen und zwei Performer*innen begibt sich Ratsifandrihana auf eine Reise zwischen Madagaskar und verschiedenen Kontinenten, auf der Suche nach der Geschichte von Bewegung und ihrem Vermächtnis. “Fampitaha, fampita, fampitàna” (dt. etwa “Vergleich, Weitergabe, Wettstreit”) ist eine poetische Erinnerung daran, dass vererbte Überlieferungen nicht nur durch Wörter, sondern auch durch Körper und Klänge neue Gestalt annehmen können.

Von & mit Audrey Merilus, Stanley Ollivier, Joël Rabesolo, Soa Ratsifandrihana Originalmusik Joël Rabesolo

Idee & Konzept Soa Ratsifandrihana Dramaturgie Lily Brieu Nguyen Künstlerische Zusammenarbeit Jérémie Polin Razanaparany aka Raza, Amelia Ewu, Thi Mai Nguyen Lichtdesign Marie-Christine Soma Sounddesign Chloé Despax, Guilhem Angot Kostümbild Harilay Rabenjamina Unterstützung bei Fragen zu Tradition & Identität Prisca Ratovonasy Text Sékou Semega Footwork-Choreografie Raza Video Valérianne Poidevin Technik Blaise Cagnac Licht Diane Guérin Tontechnik Guilhem Angot

3.0 von 5 Sterne
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Turbulenter Stilmix
5 Monate her.
Kritik

Das Wesen dieser Choreographie ist ihr Stilmix, ein Gewitter aus Zeichen, Codes und Anspielungen. Vom engen Korsett höfischer Tänze der europäischen Kultur früherer Jahrhunderte bis zu Geschichten über Kinder, die sich in Krokodile verwandeln, aus dem Mythenschatz afrikanischer und karibischer Regionen, in denen die Vorfahren des Teams ihre Wurzeln haben, reiht das Stück in hohem Tempo viel Disparates an einander.

Ebenso schnell wie sich Audrey Merilus, Stanley Ollivier und Soa Ratsifandrihana zur Live-Musik von Joël Rabesolo (E-Gitarre, Percussion) um die eigene Achse drehen, kreist auch „Fampitaha, fampita, fampitàna“ um die Themen kulturelle Aneignung, Aufoktroyieren kolonialer Strukturen und Suche nach eigener Identität. Viel länger als die Liste der Performer*innen ist die Aufzählung all der Menschen, die als Outside-Eye oder mit fachlicher Expertise an der Produktion mitgewirkt haben, die im Mai beim Brüsseler Kunstenfestival herauskam. Dort lebt auch Regisseurin und Hauptakteurin Ratsifandrihana, die seit 2016 Mitglied der Compagnie von Rosas von Anne Teresa De Keersmaeker ist.

Hin- und herspringend zwischen französischen Zungenbrechern im Stil von „Fischers Fritz“ und Straßennamen, die auf koloniale Gewalt anspielen, ist der Abend so facettenreich und spielt auf so viele Motive der französischen, haitianischen oder madagassischen Kultur an, dass er erst mit Beipackzettel verständlich wird.

Weiterlesen: https://daskulturblog.com/2024/08/18/fampitaha-fampita-fampitana-tanz-kritik/

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