Hebbel am Ufer (HAU)
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    SPIELPLAN & KARTEN

    1989: The Great Disintegration

    Bewertung und Kritik zu

    1989: THE GREAT DISINTEGRATION 
    andcompany&Co.
     
    Premiere: 25. Oktober 2019 
    Hebbel am Ufer (HAU), Berlin 

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    Zum Inhalt: 1989: Ganz Phantásien ist bedroht. Das Nichts nähert sich in unaufhaltsamer Geschwindigkeit von zwei Seiten: einmal als realsozialistischer Betonmischer, der die alten Verhältnisse einzupanzern droht und einmal als neoliberal blinkende Planierraupe, die die noch älteren Verhältnisse als neuste Lösung und obendrein als alternativlos verkaufen will. Ein Kohl, der sich so nah an die Mauer schmiegt, dass dazwischen kein Platz mehr bleibt für den Traum von einer besseren Gesellschaft, die ihren Namen erst noch finden muss – kein Platz für Fantasien, kein Loch durch das in eine andere Welt hindurchgeschlüpft werden könnte – Nichts.
    Mit Hilfe des Irrlichts (Luise Meier, MRX Maschine), des Chronisten (Karsten Krampitz, Wasserstand und Tauchtiefe) und Amanda Anfang als Michael Ende wird andcompany&Co. die Desintegration reaktivieren und die Auflösungsenergien von 1989/90 umlenken, bis aus den alten Lügen neue Geschichten werden und fantastische Erzählungen: “Sagen lassen sich die Leute nichts, erzählen aber lassen sie sich alles.” (Walter Benjamin)

    Mit: Amanda Heinau, Verena Katz, Karsten Krampitz, Luise Meier, Nicola Nord, Ángela Ribera, Sascha Sulimma /

    Konzept & Regie: andcompany&Co. (Alexander Karschnia, Nicola Nord, Sascha Sulimma)
    Text: Luise Meier, Karsten Krampitz, Alexander Karschnia & Co.
    Musik: Sascha Sulimma
    Bühne: Jan Brokof & Co.
    Bühnenbau: Jan Hoffmann
    Mitarbeit Bühne und Kostüme: Ángela Ribera
    Licht: Sebastian Zamponi


    WIR EMPFEHLEN

    4.0 von 5 Sterne
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    Kurzgeschlossen
    4 years ago
    Kritik
    ''Aus der Tonkonserve singen alte Ost-Barden wie Hansi Biebl „Es gibt Momente, da stellen sich die Weichen“ oder die Band Karussell „Nichts ist unendlich“. Aber der Tanz der Einheit und neuen Freiheit 1989 war dann doch eher der Lambada. Zum Sound der Wendezeit steuert Andcomapny&Co.-Musiker Sascha Sulimma noch eigenes auf dem Keyboard bei. Es gilt einem „Nichts“, das wie ein Greenscreen im Film alles aufsaugt, Widerstand zu leisten und blinde Flecken der Erinnerung wieder sichtbar zu machen. Ein- und Ausgang steht als wechselnd leuchtende Schrift über der sich öffnenden Bühne und ein großer grüner Kohlkopf spuckt selbige und Kohl‘sche Sprüche vom kollektiven Freizeitpark, für den der Wende-Kanzler die DDR wohl hielt. Und da sich Geschichte nicht von ihrem Ende aus erklären lässt und der Zeitzeuge der natürliche Feind des Historikers ist, wie Karsten Krampitz weiß, ist es Zeit für die Aufarbeitung der Aufarbeitung. Es sollen „aus den alten Lügen neue Geschichten werden und phantastische Erzählungen“ ist im Ankündigungstext der Produktion zu lesen. Dass das nicht ohne Schmerzen abgeht, zeigt die Operation am lebenden Subjekt, bei der Krampitz Symbole, bekannte Köpfe und Devotionalien einer vergangenen Zeit aus dem Bauch geschnitten werden. Aber vielleicht gebiert das Ganze ja doch noch so etwas wie eine neue Idee von Gesellschaft. Am Ende sitzen die Performerinnen jedenfalls in einer Art fliegenden Untertasse und träumen von einer anderen Geschichte, die möglich ist. So etwas wie „eine DDR ohne Mielke, nur ein bisschen cooler“. Wenn‘s weiter nichts ist.'' schreibt Stefan Bock am 1. November 2019 auf KULTURA-EXTRA
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