Bewertung und Kritik zu
ALEPPO. A PORTRAIT OF ABSENCE
von Mohammad Al Attar
Regie: Omar Abusaada
Premiere: 21. September 2017
Haus der Kulturen der Welt, Berlin
Zum Inhalt: Städte finden ihre Gestalt in den Erzählungen ihrer Bewohner*innen. Sie haften im Gedächtnis als eine Mischung aus Erfahrung und Vorstellung, aus Vergessenem und Erhofftem. Am Ende bleiben allein die Geschichten. Ausgehend von dieser Prämisse befragte Mohammad Al Attar die Einwohner*innen Aleppos nach Orten, die ihnen am Herzen liegen. Getrieben von dem Wunsch, sich nicht einer Sprache des Verlusts zu unterwerfen, entstand eine Reihe kleiner, intimer Eins-zu-eins-Performances, die – zusammengesetzt aus Erzählungen und Zeugnissen – die Verbindung zu diesen Orten zu halten vermögen. Sie sind aber auch eine Reflexion über Sprache an sich, die Notwendigkeit zu sprechen und zuzuhören. Geschichten können Schönheit bewahren und ihre Zuhörer*innen ermutigen, eigene Bilder zu komponieren, indem sie die Freiheit gewähren, auch Orte zu rekonstruieren, die es vielleicht gar nicht mehr gibt.
Mit Jan Andreesen, Eric Bouwer, Hansa Czypionka, Saladin Dellers, Florian Denk, Maximilian Klas, Irma Mandler, Navid Navid, Anke Retzlaff, Jens Schäfer
Regie: Omar Abusaada
Bühnenbild: Bissane Al Charif
Rechercheinterviews: Sadik Abdul Rahman, Marcell Shehwaro, Odai Al Zoubi