Bewertung und Kritik zu
PRETO
von companhia brasileira de teatro (Curitiba)
Regie: Marcio Abreu
Berlin-Premiere: 15. Mai 2018
Haus der Berliner Festspiele
Eingeladen zum 55. Berliner Theatertreffen (2018) - Shifting Perspectives
Zum Inhalt: „Vergiss nie, wer und was du bist und warum!” So lautet ein zentraler Satz in „Preto“ (Schwarz). Ausgehend von der Frage wie wir besser miteinander kommunizieren und leben können, untersucht das Künstler*innenkollektiv das Entstehen von Diskriminierungen im Alltag in unseren heutigen Gesellschaften. Dabei verbindet es den Blick aus Brasilien mit einer globalen Perspektive, Philosophie mit Literatur, Musik mit Anthropologie und Theater mit bildender Kunst. Die Gedanken, die Achille Mbembe in seiner wegweisenden Schrift „Kritik der schwarzen Vernunft“ zur Geschichte und den Auswirkungen der Sklaverei formulierte, dienen dem Kollektiv als Ausgangspunkt, um die Auswirkungen des Kolonialismus zu beleuchten. Dabei arbeitet es stets im Kontext aktueller Proteste und Demonstrationen in den Straßen Brasiliens mit dem Anspruch, zentrale politische und globale Aufklärungsarbeit zu leisten. Mit großer Lust rezipiert und zerstört die Performance Stereotype und wirft mit Zitat und Verweigerung ein doppelt scharfes Licht auf die trügerischen, festgefahrenen Bilder in unseren Köpfen. Dreh- und Angelpunkt: die kritische Selbstbefragung der Protagonist*innen auf der Bühne.
Mit Rafael Lucas Bacelar, Cássia Damasceno, Nadja Naira, Grace Passô, Felipe Soares, Renata Sorrah und Felipe Storino (Musik)
Regie: Marcio Abreu
Szenografie: Marcelo Alvarenga
Kostüme: Ticiana Passos
Licht und Regieassistenz: Nadja Naira
Soundtrack und Soundeffekte: Felipe Storino
Produktionsregie: José Maria
Bewegungsleitung: Marcia Rubin
Video: Bruna Lessa, Batman Zavarese
Dramaturgie: Marcio Abreu, Nadja Naira, Grace Passô
Übersetzung: Niki Graça
Übertitelung: Nikoletta Fischer
Int. Management: Plan B (Carmen Mehnert, Anna Bründl, Anne Schmidt)
TRAILER