Bewertung und Kritik zu
ANCESTRAL VISIONS OF THE FUTURE / PAGEANTRY OF WAILING
Lemohang Jeremiah Mosese
Premiere: 17. Juni 2023
Haus der Berliner Festspiele
Zum Inhalt: Lemohang Jeremiah Mosese kreiert mystische Bilder, die in Form, Stil und Thema zwischen dem Persönlichen und dem Universellen balancieren und postkoloniale Landschaften mit basothischen Tanz- und Erzähltraditionen verbinden. In seiner ersten Bühnenarbeit „Ancestral Visions of the Future / Pageantry of Wailing“, die er für „Performing Exiles“ entwickelt hat, fragt der international beachtete Filmemacher nach der individuellen wie kollektiven Identität einer panafrikanischen Gemeinschaft: Was sind afrikanische Selbstbilder und ein kollektives afrikanisches Bewusstsein jenseits von Sklaverei und Kolonialismus? Wie lassen sich diese physisch manifestieren? Und wie könnte „Ubuntu“, die afrikanische Philosophie über Freiheit und Verbundenheit in Gemeinschaften, in der globalen afrikanischen Diaspora aussehen? Dabei interessieren ihn auch Emotionen der Verletzlichkeit, des Schmerzes und des Wehklagens, welche mit dem Prozess der Wiedergeburt, des Werdens und der Neuformung von Identität einhergehen. Gemeinsam mit Performer*innen und Tänzer*innen schafft Mosese im Haus der Berliner Festspiele atmosphärische und fragmentarische Bilder in dem Versuch, aus den Scherben einer zersplitterten Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine Vision von afrikanischem Bewusstsein zu zeichnen.
Mit Kelvin Kilonzo, Mmakgosi Kgabi, Maïmouna Coulibaly, Divine Océan Mekemgo, Sarai Cole
Regie, Text, Video: Lemohang Jeremiah Mosese
Dramaturgie: Anan Fries
Produktionsassistenz: Patrick Kohn
Bühne und Kostüm: Lili Anschütz
Musik: Yu Miyashita
Regie- und Produktionsleitung: Claudia Peters, Lea Wolf