Bewertung und Kritik zu
JEDER STIRBT FÜR SICH ALLEIN
von Shahar Pinkas nach dem Roman von Hans Fallada
Regie: Ilan Ronen
Berliner-Premiere: 24. Oktober 2017
Maxim Gorki Theater, Berlin
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Zum Inhalt: Jeder stirbt für sich allein basiert auf der wahren Geschichte von Elise und Otto Hampel, einem Ehepaar aus der Arbeiterklasse, das in Berlin wohnte und politisch nicht aktiv war. Als ihr Sohn Otto zu Kriegsbeginn getötet wird, startet das Paar eine Propaganda-Kampagne, die fast drei Jahre andauert und die Berliner Polizei in Verlegenheit bringt und verärgert, bis sie den Fall schließlich der Gestapo übergibt. Im Rahmen ihrer Kampagne platzierte das Paar, das bei Fallada Quangel heißt, hunderte Postkarten in ganz Berlin, auf denen sie zu passivem Widerstand und Sabotage am Arbeitsplatz aufriefen. Ihre Leser wurden angehalten, kein Geld an die als Winterhilfswerk getarnte Nazi-Hilfsorganisation zu spenden, die in Wahrheit den Krieg finanzierte. Zählt das als Opposition gegen die Regierung? Kann man diesen Akt mit dem Attentatsversuch auf Hitler vom 20. Juli 1944 vergleichen? Wo verläuft der Grat zwischen Opposition gegen ein Regime und Zustimmung? Gemeinsam mit dem Israelisch Deutschen Festival lädt das Gorki Ilan Ronen und das Habima Theater mit ihrer aktuellen Produktion nach Berlin ein, um die Verbindungen und Geschichten dieser beiden Theater und ihrer jeweiligen Städte in Erinnerung zu rufen und wieder miteinander zu verknüpfen.
Mit Shulamit Adar, Uri Avrahami, Osnat Fishman, Noam Frank, Davit Gavish, Lea Gelfenstein, Uri Hochman, Norman Issa, Rotem Keynan, Pini Kidron,Michael Koresh, Alex Krull, Rinat Matatov, Tomer Sharon, Ami Smolarchik, Ben Yosipovitch
Regie: Ilan Ronen
Bühne: Niv Manor
Kostüme: Ula Shevchov
Musik / Choreografie: Miri Lazar
Licht: Ziv Voloshin
Video: Arik Avigdor
Ein Gastspiel des Habimah Theaters Tel Aviv in Kooperation mit dem ID Festival, gefördert durch die Beauftragte für Kultur und Medien