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Maxim Gorki Theater
www.gorki.de
Am Festungsgraben 2 - 10117 Berlin
Telefon: 030 202210
SPIELPLAN & KARTEN

Todesfuge

Premiere am 25.10.2025, Gorki Theater, Studio Я im Rahmen des 7. Berliner Herbstsalons

Der Lyriker Paul Celan verlor im Holocaust seine Eltern, die von Nationalsozialist*innen deportiert und ermordet wurden. Er selbst wurde zur Zwangsarbeit verschleppt und überlebte. Dieses Trauma prägte sein Leben und Schreiben.

Nach ihrer Auseinandersetzung mit den Texten der Dichterin Forough Farrokhzad in I PITY THE GARDEN widmet sich die interdisziplinäre Künstlerin Nazanin Noori erneut einem bedeutenden lyrischen Werk. Sie überführt Celans Vermächtnis in die Form einer Spoken-Word-Oper und reflektiert kollektive Erinnerung und deren ästhetische Repräsentierbarkeit.

Celans Gedicht Todesfuge aus dem Jahr 1945 schildert das Grauen der Menschheitsverbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus, das System von Entmenschlichung und den damit einhergehenden Schmerz: »Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.« Als Ausgangspunkt der Inszenierung, ergänzt durch weitere Gedichte Celans entsteht eine poetische Partitur, die oratoriumsartig gefasst wird. Nicht im Sinne eines klassischen Vokalwerks, sondern als polyphone Textur, in der Stimme, Instrument und Stille ineinandergreifen. Seine Poesie wird klanglich offengelegt als Ausdruck von Trauer und Widerstand in Form eines dekonstruierten Requiems im Angesicht des Holocausts, das sich liturgischer Erlösung entzieht.

In Zusammenarbeit zwischen Nazanin Noori und dem Komponisten Andrea Belfi entsteht eine musikalisch-performative Auseinandersetzung mit Celans Werk, getragen von Instrumentalist*innen und einem mehrsprachigen Ensemble aus Schauspiel, Gesang und Stimme.

Nach Gedichten von Paul Celan

Bühne & Kostüm: Nazanin Noori, Komposition: Andrea Belfi, Lichtdesign: Juri Rendler, Dramaturgie: Murat Dikenci.

Mit: Edgar Eckert, Steve Katona, Lindy Larsson, Dalia Neis, Livemusik: Andrea Belfi (Schlagzeug und Electronics), Elena Kakaliagou (Französisches Horn), Guido Kohn (Cello). 
 

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Strenges Kunstexerzitium
1 Monat her.
Kritik

In blutiges Rot ist das Gorki-Studio für diese Musiktheater-Installation im Rahmen des 7. Berliner Herbstsalons getaucht. Um Schuld und Schmerz kreisen die Verse von Paul Celan, die an diesem knapo 90minütigen Abend zusammengestellt wurden. Zur Live-Musik von Andrea Belfi (Komposition der Vertonung und Schlagzeug/Electronics), Elena Kakaliagou (Französisches Horn) und Guido Kohn (Cello) tragen die beiden Ensemble-Mitglieder Edgar Eckert und Lindy Larsson, Countertenor Steve Katona, der schon in der Vorgänger-Produktion „I pity the garden“ dabei war, und die Schriftstellerin/Filmemacherin/Sängerin Daria Neis eine Reihe von Celans Gedichten vor.

Mal im deutschen Original, mal in englischer Übersetzung, stets untertitelt, vorzugsweise aus den Bänden „Atemwende“ und „Die Niemandsrose“, die in den 1960er Jahren erschienen sind, stammen die Gedichte. Gemeinsam ist den Texten ihre düster-melancholische Grundstimmung, die sich auch in den musikalischen Arrangements transportiert. Ein raunender, zum Teil wehklagender Ton, dazu das Kratzen der Instrumente. Ganz zurückgenommen ist die Körpersprache der Sänger*innen und Sprecher*innen: kerzengerade, den Blick in die Ferne gerichtet, performen sie die Texte mit großem Ernst.

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