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    Maxim Gorki Theater
    www.gorki.de
    Am Festungsgraben 2 - 10117 Berlin
    Telefon: 030 202210
    SPIELPLAN & KARTEN

    Prozess

    Bewertung und Kritik zu

    PROZESS 
    nach Franz Kafka
    Regie: Oliver Frljić 
    Premiere: 21. September 2024 
    Maxim Gorki Theater, Berlin 

    Zum Inhalt: »Was waren denn das für Menschen? Wovon sprachen sie? Welcher Behörde gehörten sie an? K. lebte doch in einem Rechtsstaat, überall herrschte Friede, alle Gesetze bestanden aufrecht, wer wagte ihn in seiner Wohnung zu überfallen?«

    Am Morgen seines 30. Geburtstags wird Josef K. von den Agenten eines ihm unbekannten Gerichts als verhaftet erklärt. Ohne zu wissen, was er getan haben soll, sieht er sich einer undurchschaubaren und unheimlichen Bürokratie gegenüber, bis er von zwei Henkern in Anzügen abgeholt und an einem Flussufer hingerichtet wird. 

    Kafka, der als Angestellter einer Versicherungsgesellschaft selbst ein Teil der Bürokratie war, thematisiert in seinem Roman Der Prozess weniger das reibungslose Funktionieren der bürokratischen Maschine als vielmehr die unendlichen Verstrickungen, Verflechtungen und Verwirrungen, die sich aus den endlosen, labyrinthischen Bürogängen ergeben. Die Intransparenz der Verfahren und Behördenwege steigern sich bis ins Albtraumhafte.

    2.5 von 5 Sterne
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    Frljić rückt die absurde Komik in den Mittelpunkt
    14 Tage her.
    Kritik

    Überraschend konventionell ist der Zugriff des kroatischen Regisseurs diesmal, der sich mit Provokationen einen Namen machte und zuletzt für seinen Holzhammer-Stil arg kritisiert wurde. Nichts davon ist an diesem schönen Spätsommertag zu spüren. Der beige-graue Einheits-Look, den die beiden Kostüm-Bildnerinnen Jelena Miletić und Janja Valjarević für das Sextett auf der Bühne entworfen haben, könnte auch aus einer der vielen anderen Kafka-Adaptionen stammen, die jahrein, jahraus auf Stadttheater-Bühnen zu sehen sind.

    Auch sonst ist der Regie-Zugriff von Frljić nicht sehr originell. Sein Josef K. wird von einem Spieler verkörpert: Edgar Eckert, den das Berliner Publikum von Uli Khuons DT kennt, wo er von 2015-2020 in vielen meist kleineren Rollen zu erleben war. An diesem Premieren-Abend gab er seinen Einstand im Gorki-Ensemble.

    Die restlichen Figuren aus dem Roman teilen sich die fünf anderen Spieler*innen: Marc Benner (frisch von der HfS Ernst Busch), die drei Gorki-Stammkräfte Yanina Cerón, Lea Draeger und Çiğdem Teke sowie als Gast Christiane Paul, die Ende der 1990er Jahre ein Star im deutschen Kino war und zuletzt vor allem in TV-Serien auftrat.

    Ihre Aufgabe ist es, in einer Slapstick-Choreographie, die mit der Italienerin Evelin Facchini entwickelt wurde, die Hauptfigur und die Justitia-Statue zu umkreisen. Frljićs Ansatz betont eine Facette von Kafkas Werk: die absurde Komik, die in vielen Szenen des „Prozess“ durchschimmert, rückt dieser Gorki-Abend in den Mittelpunkt.

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    Leichte Kost
    8 Tage her.
    Kritik

    ''Es gab viel Musikeinsprengsel (Schostakowitsch-Walzer, "Only You" von The Platters, Moses' Berufung aus Schönbergs Moses und Aron usw.), das war klug und witzig zusammengepuzzelt. Auch studierte die Choreografin Evelin Facchini mit ihren schauspielernden Elevinnen und Eleven schräge Tänze und sonstige Bewegungen ein; sah gut aus.

    Die schließliche Hinrichtung des Josef. K. (lt. Roman) hatte Frljić dann einer Art Informationsblock zur urheberrechtlichen Besonderheit des Kafkas'schen Oevres geopfert. Er ließ Kafka (lt. seines Briefes an seinen Freund und Werkekümmerer Max Brod) zitieren, der darauf bestanden hatte, dass nach seinem Tod sein Werk, und zwar alles, was er jemals zu Papier brachte, vernichtet werden sollte; Brod ignorierte diesen testamentarischen letzten Willen Kafkas, und so blieb uns Kafkas Werk gottlob erhalten. Kann man übrigens alles in der absolut auf den Punkt gebrachten österreichischen Mini-Serie Kafka faktisch und menschlich nachvollziehen.

    Bis heute ist, rein justiziell, nicht eindeutig geklärt, wer eigentlicher Rechteinhaber an Kafkas Werk wäre und ist - fürs deutsche Urheberrecht, das eine urheberrechtliche "Sperrfrist" von 70 Jahren nach dem Tod des jeweiligen Urhebers gesetzlich festlegt, spätestens seit 3. Juni 2024 ohnehin nicht weiter von Bedeutung.'' schreibt Andre Sokolowski am 26. September 2024 auf KULTURA-EXTRA

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