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Maxim Gorki Theater
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SPIELPLAN & KARTEN

Eine Niere hat nichts mit Politik zu tun

Bewertung und Kritik zu

EINE NIERE HAT NICHTS MIT POLITIK ZU TUN
Performance von Marina Frenk, The Disappointalists
Regie: Marina Frenk
Premiere: 28. September 2023 
Studio - Maxim Gorki Theater, Berlin 

Zum Inhalt: »Das Problem besteht nicht darin, dass der Mensch in einer Welt des Absurden und des Schmerzes lebt – das Problem ist, dass wir uns davon zu überzeugen versuchen, dass dem nicht so sei.« (Stanislav Aseyev)

Warum tut der Mensch, der denken kann, seinem Mitmenschen Isolation, Folter und Erniedrigung an? Kann jemand, der frei denken kann, einem anderen so etwas antun? Kann ich wirklich frei denken und wer kann das? Marina Frenk und die Band The Disappointalists begeben sich in einer installativen Zelle auf eine klingende innere Reise in die »Ideen« des totaliautaripostkommupseudoeurasiistischen Raums. Wie denkt sich eine »Neue Welt« in den osteuropäischen Ländern und auch in Russland in Anbetracht einer »Russischen Welt«, in der nach der Meinung des rechten Philosophen Alexander Dugin »die Idee der universellen Menschenrechte nichts Universelles an sich hat«?

Regie: Marina Frenk

2.0 von 5 Sterne
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Überfrachtete Fingerübung zu Terror und Gewalt im postsowjetischen Raum
1 Jahr her.
Kritik

Mit Zitaten gespickt befasst sie sich mit Terror, Justiz-Willkür, Folter und Gewalt. Sie verlässt dafür den postjugoslawischen Raum und befasst sich mit dem postsowjetischen Raum, wo sie 1986 in Chisinau, der Hauptstadt der damaligen sowjetischen Teilrepublik Moldawien, geboren ist.

Mit 90 Minuten ist diese kleine Fingerübung deutlich zu lang geraten. Frenk springt zwischen den Textschnipseln, Video-Installationen und Songs, die sie mit ihrer dreiköpfigen Live-Band "The Disappointalists" performt, hin und her. Zwischendurch setzt sie sich in einen winzigen Käfig, um die Haftbedingungen zu demonstrieren, oder stellt Fragen ans Publikum, das sie an diesem Premierenabend auflaufen ließ.

„Eine Niere hat doch nichts mit Politik zu tun“ spielt auf den Satz einer Gefängnis-Ärztin im Dialog mit einem Hungerstreikenden an und hat sich vorgenommen, die „gespenster des totaliautaripostkommupseudoeurasiismus“, so der Untertitel, auszuloten. Zwischen belesenen Zitaten von Dissidenten und Soziologen und manchen zu albernen Abschweifungen fehlt dieser Produktion noch der dramaturgische Schliff. Die Songs, die zwischen dissonantem Jazz und melancholischer Osteuropa-Folklore pendeln, und ein paar interessante Gedanken aus der Überfülle von Textschnipseln könnten einen sehr guten Grundstock für einen gelungeneren Abend bieten, wenn Frenk und ihr Team ihre Version überarbeiten würden.

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