Bewertung und Kritik zu
FRANKENSTEIN ODER DAS VERLORENE PARADIES
nach Mary Shelley
Regie: Oliver Frljić
Premiere: tba
Maxim Gorki Theater, Berlin
Zum Inhalt: »Du bist mein Schöpfer, doch ich bin dein Herr – gehorche!«
In einer düsteren Novembernacht gelingt Frankenstein, woran er seit Jahren unerschöpflich gearbeitet hat: Er erweckt ein künstliches Wesen zum Leben. Doch kaum öffnet die namenlose Kreatur ihre Augen, erfasst Frankenstein blankes Entsetzen: Das Geschöpf lässt sich nicht kontrollieren, es überflügelt seinen Schöpfer. Während Frankenstein sich als Erzeuger unwiderruflichen Übels wähnt und die Kreatur verbannen will, fordert diese Zugehörigkeit und Teilhabe ein. Statt eines gefallenen Engels will sie der Adam sein; diesen Wunsch ließe sie sich nicht verwehren, sie sei schließlich stärker als ihr Schöpfer …
Heute sind künstliche Intelligenzen, deren Rechenleistungen die der Menschen um ein Vielfaches übersteigen, längst allgegenwärtig; wir stehen vielleicht schon an der Schwelle hin zu einem künstlichen Bewusstsein. Lässt sich angesichts dieser Entwicklungen und der ungebremsten menschenverschuldeten Klimakatastrophe am anmaßenden Selbstverständnis der Sapiens als Krone der Schöpfung festhalten?
Regie: Oliver Frljić
Bühne: Igor Pauška
Kostüme: Katrin Wolfermann
Musik: Daniel Regenberg
Dramaturgie: Clara Probst, Johannes Kirsten