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    Maxim Gorki Theater
    www.gorki.de
    Am Festungsgraben 2 - 10117 Berlin
    Telefon: 030 202210
    SPIELPLAN & KARTEN

    Dschinns

    Bewertung und Kritik zu

    DSCHINNS 
    von Fatma Aydemi̇r
    Regie: Nurkan Erpulat 
    Premiere: 17. Februar 2023 
    Maxim Gorki Theater, Berlin 

    Zum Inhalt: »Und nun hast du es endlich geschafft. Du bist neunundfünfzig und Eigentümer. Wenn in ein paar Jahren Ümit die Schule beendet und du endlich Deutschland, dieses kalte, herzlose Land, verlassen kannst, dann gibt es diese Wohnung hier mit deinem Namen auf dem Klingelschild.«

    Ende der 1990er Jahre. Eine Wohnung in Istanbul. Ein Tod. Hüseyin hat dreißig Jahre in Deutschland hart gearbeitet, um seinen Lebensabend in einer Eigentumswohnung zu verbringen. Allein in der Wohnung, alles für den Einzug vorbereitend, stirbt er an einem Herzinfarkt. Die Familie kommt zur Beerdigung zusammen. Da sind die Kinder Sevda, Hakan, Peri und Ümit und da ist Emine, die ihr ganzes Leben an der Seite Hüseyins verbrachte.

    Aber was ist eigentlich eine Familie? Ist man, nur weil man dieselben Eltern hat, wirklich miteinander verbunden? Was weiß man voneinander und was nicht? Was sind die unausgesprochenen Dinge? Was wird verschwiegen und ist trotzdem immer da? Fatma Aydemir lotet in ihrem Roman Dschinns das, was wir Familie nennen, aus. Immer wieder spielen die Geschehnisse der Zeit in das Erzählte hinein, bilden den Unterstrom einer Geschichte, die in ihrer Intensität überwältigt. Und immer ist da die Ahnung, dass alles doch von dunklen Geheimnissen bestimmt ist.

    3.5 von 5 Sterne
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    Fatma Aydemirs türkische Familiensaga
    1 Jahr her.
    Kritik

    ''Wie im Roman, der in 6 Kapiteln mit vielen zeitlichen Rücksprüngen arbeitet, handelt auch die Inszenierung die Geschichten der einzelnen Familienmitglieder nacheinander ab. Der jüngste Sohn Ümit (Doğa Gürer) kommt mit Mutter Emine (Melek Erenay) und Schwester Peri (Aysima Ergün) in Istanbul an und kann den Tod des Vaters nicht verstehen. Die Inszenierung streicht sein Leben recht kurz. So erfährt man nur kurz von den Versuchen seines Fußballtrainers ihn wegen seiner Homosexualität zu einen Psychologen zu schicken, von dem Ümit Medikamente erhält. Der Geschichte der ältesten Tochter Sevda (Çiğdem Teke), die als Kind zunächst in der Türkei zurückbleiben musste, gibt die Inszenierung mehr Raum und auch die lustigsten Szenen, bei die anderen Sevdas Großmutter und Bekannte aus dem Dorf sowie ihren späteren Mann Ishan spielen.

    Sevda hatte am Ende am meisten unter den Eltern zu leiden. Zunächst lebt sie in den 1980er frisch in Deutschland angekommen noch mit ihrer neuen Freundin Havva (Aysima Ergün) zu Take On Me von A-ha auf. Erst spät kann sie sich durch einen eigenen Job von ihrem Ehemann emanzipieren. Auch der ältere Sohn Hakan (Taner Şahintürk) hat Probleme mit der fehlenden Anerkennung seines Vaters. Tochter Peri geht zum Studium nach Frankfurt, wo sie irgendwann Ciwan kennen lernt, ohne zu wissen, dass es ihr Bruder ist. Ciwan organisiert sich politisch und bringt Peri ihre kurdische Abstammung näher. Es entwickelt sich eine innige Freundschaft, die Peri hier recht ungelenk gerne vertiefen würde, was letztlich abrupt daran scheitert, dass Ciwan sich als trans outet.'' schreibt Stefan Bock am 19. Februar 2023 auf KULTURA-EXTRA

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    Familiensaga streichelt Seelen des Stammpublikums
    1 Jahr her.
    Kritik

    Wenn man einem Neuling der Berliner Theaterszene den Markenkern des Gorki Theaters beschreiben möchte, könnte man weit ausholen oder sie/ihn in den neuen „Dschinns“-Abend von Nurkan Erpulat schicken, langjähriger Hausregisseur und Wegbegleiter von Shermin Langhoff schon vor ihrer Gorki-Intendanz am Ballhaus Naunynstraße.

    Die treue Gorki-Fangemeinde hatte in dieser Spielzeit einige Durststrecken zu erdulden, aber mit „Dschinns“ nach dem gleichnamigen, zweiten Roman von taz-Redakteurin Fatma Aydemir gelang es dem Haus, die Seelen der Anhänger*innen zu streicheln. Tränen kullerten über Publikumswangen im letzten Drittel der Familiensaga, minutenlang wurden Ensemble, Regieteam und Autorin mit Standing Ovations gefeiert.

    Ohne Kenntnis des Romans bleibt das Nebeneinander der vielen Handlungs- und Programmstränge herausfordernd. Der Versuch, all die Themen, die dem Gorki Team unter den Nägeln brennen, in weniger als zweieinhalb Stunden unterzubringen, hinterlässt auch nach dem Theaterbesuch den Eindruck, dass in diese Familiensaga zu viel auf einmal hineingepackt wurde und der Stoff eher die Erzählweise einer Netflix-Serie oder des zum Theatertreffen eingeladenen „Das Vermächtnis“-Marathons erfordern würde.

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