Wie holt man ein Land auf die Bühne, in dem zugedröhnte Omas vor laufenden Fernsehkameras sich bereit erklären, unbedingt das Arschhaar ihres angebeteten Staatsoberhauptes sein zu wollen? Ein Land, in dem Familienväter die oberste Religionsbehörde um Rat fragen, ob ihre Ehen nach Glaubensvorschriften null und nichtig seien, weil sie sich am nackten Fleisch ihrer eigenen Töchter aufgegeilt haben?
Mit Lea Draeger, Mehmet Yılmaz, Aylin Esener, Taner Şahintürk, Tim Porath, Philipp Hagen
Die zwei Stunden sind über weite Strecken zum Gähnen. Die Korruptionsaffären, in die der Erdogan-Clan verwickelt ist, werden kurz angedeutet. Der Abend kehrt immer wieder zum Versuch einer Familienaufstellung zurück (...) „Love it or leave it!“ fehlt eine überzeugende Idee, sein brisantes, hochaktuelles Thema entschlossen anzugehen. Schade, eine verpasste Chance am Gorki. Das Publikum bleibt am Ende so ratlos zurück wie das Ensemble, die sich zum Schlussbild wieder beim stummen Teetrinken versammeln. Weiterlesen
''Alles in allem bleibt dieses Projekt, so vieles es sagen will, doch reichlich nichts-sagend. Erpulat geht es mehr um szenisch groteskes Allerlei als um scharfe Kritik und Analyse. Man gähnt sich so durch. (Vor mir wurden türkische Zuschauerinnen nicht müde, zu quatschen und mit ihren beleuchteten Smartphones zu spielen.)'' schreibt Peter Hans Göpfert auf kulturradio.de
Der große Türken-Führer führt die Türken - ja, wohin dann eigentlich?
8 Jahre her.
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Kritik
''{Es} wird eine Banenenstaude als die sinnbildlich mit einer Leckerfrucht symbolisierte Europäische Union zum Gold'nen Kalb, worum sich Alle dann per ungezügelt dargereichten Appetitsgrimassen scharen; das nun wiederum hat eine ziemlich denunziantisch-abgeschmackte Komponente, deren bissiger Humor nicht richtig greift oder zu greifen schien. '' schreibt Andre Sokolowski am 12. November 2016 auf KULTURA-EXTRA