Bewertung und Kritik zu
DIE VERLOBUNG IN ST. DOMINGO – EIN WIDERSPRUCH
von Necati Öziri gegen Heinrich von Kleist
Regie: Sebastian Nübling
Berlin-Premiere: 30. August 2019
Maxim Gorki Theater, Berlin
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Zum Inhalt: Auf Haiti tobt die Revolution. Nach über hundert Jahren der Sklaverei kämpft die geknechtete Bevölkerung für ihre Freiheit. Eines Nachts klopft plötzlich der junge Gustav, ein Adeliger aus der Schweiz, an der Haustür von Toni, der Ziehtochter eines der Anführer der Revolution, und bittet um Schutz auf der Flucht vor den Truppen der Revolutionäre ... Toni muss sich entscheiden – keine Zeit für Revolutionsromantik. In seiner kurz nach der französischen Revolution erschienenen Novelle Die Verlobung in St. Domingo (1811), einer dramatischen Lovestory im Setting der Revolution, macht Heinrich von Kleist klare Fronten auf: »Weiss« gegen »Schwarz«, Gut gegen Böse, Ordnung gegen Anarchie. Doch wie geht die Geschichte, wenn nicht eindeutig ist, wer Freund und wer Feind der Werte der Aufklärung ist? In seinem neuen Stück hinterfragt Necati Öziri vermeintlich eindeutige Positionen und fügt der Geschichte eine neue Ebene der Opposition hinzu, die eine heutige Diskussion über Gewalt und Gegengewalt anregt.
Regie: Sebastian Nübling
Bühne: Muriel Gerstner
Kostüme: Pascale Martin
Musik: Lars Wittershagen
Live-kamera: Robin Nidecker
Dramaturgie: Anna Heesen
Licht: Michael Güntert
Koproduktion mit dem Schauspielhaus Zürich
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